- Iltutus, S.
S. Iltutus (Hiltutus), Abb. (6. Nov.). Dieser hl. Iltutus, welcher nach den Bollandisten, die von ihm in der Lebensbeschreibung seines hl. Schülers Paulus (Mart. II. 112 ff.) sprechen, auch noch Ydultus, Hyldutus, Eltutus (so steht er auch im Elenchus), ja sogar Helcules heißt, war ein sehr gelehrter und frommer Abt im Fürstenthum Wales in England. Nach Butler (XVI. 248), wo er auch Elchut genannt wird, stammte er aus einer edlen Familie in der Grafschaft Glamorgan, diente einige Zeit im Kriege unter König Arthur (516–542), dessen Verwandter er war, und erwarb sich durch seine Tapferkeit einen großen Ruhm. Doch verließ er diesen, da ihm der hl. Abt Cadocus2 von Llan-carsan22, der zuerst ein Schüler des hl. Germanus25, dann des nachmaligen hl. Bischofs Dubricius von Llandaff war, eine gottselige Verachtung der Welt und die Liebe zur wahren Weisheit eingeflößt hatte. Nach erhaltener Tonsur verweilte er einige Zeit unter Cadok's Leitung und erwarb sich große Kenntnisse in den theologischen Wissenschaften. Später stiftete er, in der Nähe von Llan-carsan, am Meere ein Kloster, das den Namen Llan-Iltut oder Llan-twit (nach Bruzen Lhan-Ilhtud-Vawr) annahm und durch seine Schule berühmt wurde, indem »alle Vornehmen ihre Söhne seiner Leitung übergaben, damit er sie im Dienste Christi erzö ge«. Unter seinen Schülern ragten besonders hervor: 1) David, der wegen seiner großen Enthaltsamkeit von geistigen Getränken »der Wassertrinker« (aquarius) genannt wurde, aber, wie die Bollandisten (Mart. II. 111. nr. 18) ausdrücklich bemerken, nicht mit S. David1 zu verwechseln ist; 2) der hl. Samson, später Bischof von Dol in der Bretagne, welcher am 28. Juli verehrt wird und »durch seine Verdienste auf Erden das Leben der Engel im Himmel nachahmte«; 3) der hl. Gildas1 »der Weise« (s.d.); 4) der hl. Paulus, Bischof von Leon, († 12. März 573) und Andere. – Iltut's Kloster befand sich nicht weit von der jetzigen Stadt Neath, am gleichnamigen Flusse, und war oft der Gefahr ausgesetzt, überschwemmt zu werden. Der hl. Iltutus aber wiederholte hier im äußersten Nordwesten Europa's das Wunder des hl. Thaumaturgen Gregorius34. Gebet die Wogen zurück, ging ihnen nach und setzte im Namen der heiligsten Dreifaltigkeit eine Gränzmarke, die das Wasser später nicht mehr überschritten hat. (Mart. II. 112). – Mit dem Nachtwachen, dem Fasten und Gebete verband der hl. Iltut die Handarbeit. Zuletzt übergab er nach Butler (XVI. 249) die Leitung seiner Schule seinem Schüler Isham, um ungehinderter seiner Neigung zur Einsamkeit folgen zu können. Er lebte sodann unter den strengsten Bußübungen in gänzlicher Zurückgezogenheit. Einige Zeit vor seinem Tode ging er nach der Bretagne, um seine Schüler und Freunde zu besuchen, und starb dann in Dol. Sein Tod fällt in das 6. Jahrhundert. Er ist noch Titular-Patron einer Kirche in der Grafschaft Glamorgan, die er gegründet. (But. XVI. 248.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.