Gregorius, S. (37)

Gregorius, S. (37)

37S. Gregorius, Ep. (23. Nov. al. 22. Juni). Dieser hl. Gregor, Bischof von Girgenti (Agrigentum) in Sicilien, war in einem Flecken des Gebietes von Girgenti zu Ende der Regierung des Kaisers Justinus I. von reichen und tugendhaften Eltern geboren, welche ihn dem Bischofe Potamion zur Erziehung übergaben. Sein Vater wird von dem Metaphrastes Chariton genannt. Nach Surius hieß sein erster Lehrer in der Grammatik Damianus, und als junger Kleriker stand er unter der Aufsicht des Archidiakons Donatus. In seinem 18. Jahre reiste er über Karthago und Tripolis nach Jerusalem, wo er in einem dortigen Kloster die klösterliche Zucht sich aneignete und dann von dem Patriarchen Eustachius oder Makarius II. zum Diakon geweiht wurde. Auf dem Rückwege in die Heimat wohnte er im J. 553 der fünften allgemeinen Synode zu Constantinopel bei, wo er durch seine Beredsamkeit allgemein bewundert worden seyn soll. Nach Sicilien zurückgekehrt widmete er sich dem Dienste der Kirche von Girgenti, wo ihm die Priesterweihe ertheilt wurde. Dabei erwarb er sich durch seine Tugend und Gelehrsamkeit ein solches Ansehen, daß die Geistlichkeit und das Volk ihn nach dem Ableben des Bischofs Theodorus zu ihrem Oberhirten wählten, welche Wahl er aber erst nach langem Widerstreben annahm. Nach Andern hätte ihn der Papst als Bischof empfohlen, da eine Gesandtschaft von Girgenti nach Rom gekommen sei, weil man sich über die Wahl eines Bischofs nicht habe einigen können. Als Bischof wirkte er vortrefflich für seine Heerde, hatte aber auch viele Trübsale zu dulden. Nach dem Mart. Sicul. von Oct. Cajetanus werden seine Gegner Crescentinus und Sabinus genannt, was auch bei den Bollandisten (Jun. I. 433) sich findet. Dieselben sollen ein lasterhaftes Weib bestochen haben, um den Heiligen eines sündhaften Umgangs zu beschuldigen. Jedenfalls ist sicher, daß der hl. Papst Gregorius der Große sich um ihn annahm und ihn nach genauer Untersuchung vollkommen frei sprach. Der Eindringling Eucherius, der ihn vom bischöflichen Sitze verdrängt hatte, mußte weichen, der hl. Gregor aber wurde wieder in sein Amt eingesetzt und speisete das gläubige Volk nach Surius »zugleich mit der Zunge und mit der Hand«, d. h. durch das Wort Gottes in der Predigt und in der heil. Eucharistie. Und »nachdem seine Jahre und Tugenden sich gemehrt, ist er zum geliebten Herrn Christus verschieden«. Sein Name steht auch im Mart. Rom. am 23. Nov.; im Kalendarium von Girgenti aber steht er am 22. Juni. Auf Abbildungen sieht man ihn betend, von himmlischem Lichte umstrahlt. (But. XX. 363., Mg.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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