Gundeberga, S.

Gundeberga, S.

S. Gundeberga (Gundebergis) war nach Raderus die Tochter der Longobardenkönigin Theodelinde, eine Nichte des Bayerkönigs Garibald, und wurde nachher selbst Königin der Longobarden. Sie hatte mancherlei Schicksale zu erleben. Ebenso schön als tugendhaft war sie dem Herrscher Arioald von Turin angetraut, reizte aber die Augen eines longobardischen Vornehmen, Namens Adalulfus, so sehr, daß er sie zur Sünde verleiten wollte. Sie spie ihm über seinen Antrag unwillig ins Angesicht. Adalulfus, den der Zorn und sein böses Gewissen empörten, klagte sie beim Gemahle an, sie habe demselben mit Gift nach dem Leben gestrebt, worauf der König Arioalds sie ins Gefängniß werfen ließ. Ein Zweikampf entschied hierauf zu Gundeberga's Gunsten, welche nun aus ihrem Kerker wieder zum Throne emporstieg. Als in der Folge der König Arioald Leben und Scepter einbüßte, erkor Gundeberga den Harodus als ihren Mann und als König, welcher ihr ewige Treue, ewige dankbare Erinnerung schwor. Aber wie er auf dem Throne war, vergaß er sein Versprechen und ließ die Schuldlose fünf Jahre im Kerker schmachten, worin sie aber die größte Gelassenheit behielt. Endlich ließ er aus Furcht vor den Waffen der Franken sie aus der Hast holen und schenkte ihr von da an aufrichtige Liebe und Verehrung. Theodelinde, ihre Mutter, hatte kummervoll ihre Tage geschlossen; Gundeberga aber baute nach ihrer Erhöhung dem hl. Johannes dem Täufer zu Pavia einen herrlichen Tempel, in welchem sie selbst zuletzt ihre Ruhestätte fand. (Rad. I. 37–38.



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rothari — (d. 652)    A Lombard king (r. 636 652) and lawgiver, Rothari was a successful warrior and the last of the Arian Lombard kings. His reign continued the anti Catholic reaction begun by his predecessor, Ariold (626 636), but was noted most for… …   Encyclopedia of Barbarian Europe

  • Lombards — The Lombards (Latin Langobardi , whence the alternative names Langobards and Longobards) were a Germanic people originally from Northern Europe who settled in the valley of the Danube and from there invaded Byzantine Italy in 568 under the… …   Wikipedia

  • Lomello — Infobox CityIT img coa = lomello Stemma.gif img Coa small=yes official name = Comune di Lomello name = Lomello region = Lombardy province = Pavia (PV) elevation m = 99 area total km2 = 22.2 population as of = 2004 12 31All demographics and other… …   Wikipedia

  • Monza Cathedral — (Italian: Duomo di Monza ) is the main religious building of Monza, near Milan, in northern Italy.HistoryAccording to the legend, the church was commissioned by the Lombard Queen of Italy, Theodelinda. She had made a vow to build a church… …   Wikipedia

  • Dôme de Monza — La façade du duomo Présentation Nom local Duomo di Monza Culte Catholique Type Cathédra …   Wikipédia en Français

  • Antonio Draghi — Saltar a navegación, búsqueda Antonio Draghi (Rímini, Italia, 17 de enero de 1634 Viena, Austria, 16 de enero de 1700) fue un compositor y libretista italiano, que trabajó principalmente en Austria. Probablemente es el hermano del compositor… …   Wikipedia Español

  • Langobarden — (»Langbärte«; Longobarden ist die spätere romanisierte Namensform), eine Völkerschaft suevischen Stammes, wohnte zu Anfang unsrer Zeitrechnung am linken Ufer der untern Elbe, wo der Bardengau mit Bardowiek ihren Namen bewahrt hat (s. die Karte… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Duomo of Monza — Façade The Duomo of Monza (Italian: Duomo di Monza) often known in English as Monza Cathedral is the main religious building of Monza, near Milan, in northern Italy. Unlike most duomos it is not in fact a cathedral, as Monza has always been part… …   Wikipedia

  • Gundeperga — (auch Gundiperga, Gundeberga, Gunperga; * 591; † nach 653[1]) war als Gattin König Arioalds Königin der Langobarden. Sie war die Tochter des Langobardenkönigs Agilulf[2] und seiner Frau Theudelinde. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Hirlanda — ist der Name einer literarischen Figur bzw. zahlreicher literarischer Werke. Erstmals literarisiert wurde Hirlanda durch den Jesuiten René de Ceriziers (1603 1662) in Les trois estats de l innocence (Paris 1640). Neben Hirlanda sind hier auch… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”