- Heraclides, SS. (3)
3SS. Heraclides (Heracleon) et Myron, Epp. MM. (17. Sept.) Der hl. Heraclides wird zugleich mit dem hl. Myron in den griech. Menäen zu obigem Tage genannt. Sie waren beide Bischöfe von Tamasus (bei Bruzen Tamasso, Borgo di Tamasso, bei Famagusta; nach Mercator aber Famagusta selbst) auf der Insel Cypern. Nach Lequien (Or. chr. II. 1059) war jener der erste, dieser der zweite Bischof daselbst. Ob sie die Martyrkrone erlangt haben, ist ungewiß; nach den Menäen haben sie den Feuertod erlitten. Daß diese Bezeichnung metaphorisch für Verfolgungen und Leiden überhaupt gebraucht seyn könnte, wollen wir nicht in Abrede stellen, halten es aber für ein Uebermaß in der Kritik, dieser Möglichkeit halber die Menäen anzustreiten, während doch, wie aus dem Leiden des hl. Polykarpus zu ersehen ist, jene Todesart damals öfter verhängt wurde. Auch der hl. Heraclides war ein Apostelschüler und durch die hhl. Paulus und Barnabas, als diese in Cypern weilten (Ap-G. 13, 4 ff.), bekehrt worden. Aus den Acten des hl. Barnabas, in welchen übrigens der hl. Heraclides auch Heracleon genannt wird (bei den Bollandisten heißt er irgendwo auch Heraclius), scheint außerdem hervorzugehen, daß dieser auch das Bisthum Salamis verwaltete, also wahrscheinlich dem hl. Myron Tamasus überließ, während er die neue Pflanzung jener Stadt nach der Abreise der Apostel in seine Obhut nahm. Auf diese Art erklärt es sich auch, wie beide am nämlichen Tage sterben konnten, obwohl aus dem Umstande ihrer Verehrung an Einem Tage ein solcher Schluß an und für sich und ohne das Hinzutreten des eben berührten Umstandes nicht berechtiget wäre. Durch den hl. Heraclides sollen auch die hhl. Bischöfe Auxibius1 von Soli (heute Solea), Epaphras von Paphos (jetzt Baffa) und Tychicus von Neapolis geweiht worden seyn. Er scheint also den Primat über die ganze Insel ausgeübt zu haben. (V. 467.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.