- Hormisda, S. (1)
1S. Hormisda (Hormisdas), M. (8. Aug.) Dieser hl. Hormisda litt nach Butler (X. 527) in der Verfolgung, welche König Varanes von Persien, des grausamen Isdegerdes Sohn und Nachfolger, gegen die katholische Kirche fortsetzte, während er nach den Boll. unter König Sapor II. duldete. Er war nach Theodoret aus dem Geschlechte der Achemeniden, einer der ältesten und edelsten persischen Familien entsprossen. Als ihn Varanes zur Verläugnung des Glaubens aufforderte, entgegnete er unter Anderm, daß man mit Recht in seine Treue gegen den Fürsten Zweifel setzen würde, wenn er es über sich bringen könnte, Gott selbst untreu zu werden. Darauf befahl der König, ihn alles Besitzes zu berauben und ihm nichts zu lassen, als ein Tuch, mit dem er seine Lenden umgürten könne. In diesem Zustande wurde er dazu verurtheilt, die Kameele des Heeres zu führen. Diese große und unverdiente Erniedrigung litt er mit aller Geduld, so daß der König sich höchlich darüber verwunderte. Ja es schien ihn sogar Mitleid gegen ihn anzuwandeln, da er seiner und seines Vaters ehemaliger Größe (beide waren Satrapen gewesen) gedachte. Er ließ ihm ein Kleid reichen, jedoch unter der Bedingung, daß er Christo, dem »Zimmermannssohne«, entsage. Hormisda zerriß das Kleid und blieb in der Ungnade des Königs, der ihn in dem jetzigen Zustande der Armseligkeit des Landes verwies, bis zu seinem Tode, von welchem wir jedoch nichts Näheres wissen. Sein Name steht am 8. Aug. im Mart. Rom.; von Baronius ist er nirgends aufgeführt. Sein Attribut ist nach Menzel (Symb. I. 466) ein Kameel. (II. 341.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.