- Indes, Domne, SS.
SS. Indes, Domne (Domna5) et Soc. MM. (28. 26. Dec. al. 28. Jan.). Diese hhl. Martyrer sind bei den Bollandisten (Jan. II. 808) unter den »Uebergangenen« aufgeführt; ihre Behandlung aber wird auf den 28. Dec. verschoben. Im Elenchus stehen außer ihnen für den 28. Dec. noch namentlich angezeigt: Gorgonius13, Petrus, Dorotheus18, Theophilus, Agape5. In den Acten bei Surius (26. Dec.) kommen alle diese Genannten vor, nur daß nicht ein Martyrer Theophilus, sondern eine Martyrin Theophila dort auftritt, bis bei der nochmaligen Wiederholung der Namen gegen Ende auch ein Theophilus sich findet. Nebst ihnen erscheinen aber bei Surius noch einige andere Namen, welche alle auch im Elenchus, jedoch an andern Tagen, gemeldet stehen, nämlich: Glycerius5 (im El. am 21. Dec), Mardonius cum Mygdonio (im El. am 23. Dec.), Zeno (im El. am 22. Dec.), Euthymius7 (im El. am 24. Dec.). Diesen zwölf oder dreizehn genannten Martyrern geht noch eine anonyme Menge zur Seite, deren Zahl zu Ende der Acten auf 20,000 angegeben wird. Das Wesentlichste der Acten besteht in Folgendem: Die hl. Domna war am kaiserkichen Hofe erzogen und zur Oberpriesterin im kaiserlichen Palaste von Maximian aufgestellt worden. Sie erhielt Anfangs Kunde, dann nähere Kenntniß vom Christenthum, endlich auch die heil. Taufe; letztere mit ihr auch der hl. Indes, kaiserlicher Kämmerer. Beide erlitten nebst den Angegebenen das Martyrium, wie angezeigte Martergeschichte sagt, unter Maximian (286–305). Als Zeit des Martyriums gibt das Alte Heiligenlexikon das J. 290 an. Da in den Acten die Bischöfe von Nikomedia, dem Orte des Martyriums, Cyrillus und sein Nachfolger Anthimus3, dessen Martyrium auf das J. 302 oder 303 gesetzt wird, öfters angeregt werden, so ist in jener Zeitangabe nichts besonders Ungereimtes. Ungereimtes muß aber nach den Boll. in den Acten, die vom Metaphrasten gegeben werden, genug sich vorfinden, da Papebroch (Maj. VII. 238. nr. 4) über sie das ungünstigste Urtheil fällt, nach dessen Meinung sie mehr ein poetisches als historisches Product seien, aus mehreren Acten zusammengeschmiedet, womit der Bollandist Suysken (Sept. III. 329. nr. 8), wo er den hl. Dorotheus16 nebst dem hl. Gorgonius (zwei der oben Genannten) abhandelt, völlig einverstanden ist. Wirklich sieht auch das Ganze bei Surius nur wie eine aus dem Stegreife gesprochene Lobrede auf diese hhl. Martyrer Nikomedia's aus, die etwa an ihrem Gesammtfeste zu Nikomedia gehalten worden wäre, wozu namentlich die Schlußworte trefflich passen würden. Nur die angebliche Todesart der Einzelnen sei hier noch nach jenen Acten erwähnt. Ihnen gemäß wurden die hhl. Indes, Gorgonius13 und Petrus mit schweren Steinen am Halse im Meere ertränkt; Mardonius lebendig verbrannt; Mygdonius in einer Grube verschüttet; Dorotheus16 enthauptet. Domna aber, die jene ins Meer Geworfenen und nachher von Fischern in ihren Netzen durch göttliche Fügung Aufgefangenen begraben hatte, wurde gleichfalls enthauptet und dann verbrannt. Der hl. Euthymius starb ebenfalls durchs Schwert. Dem hl. Soldaten Zeno wurden zuerst die Zähne mit Steinen eingeschlagen; dann wurde er enthauptet. Eine Menge Christen waren vorher während einer gottesdienstlichen Versammlung verbrannt worden; unter ihnen befand sich auch die hl. Agape. Der hl. Glycerius wurde an einen Pfahl gebunden und daran verbrannt. Die hl. Theophila, welche sehr schön war, wurde auf Befehl des Kaisers in ein Haus der Wollust abgeführt, aber durch einen Engel befreit. Der hl. Theophilus endlich wird nur am Ende mitgenannt und zwar unter den männlichen Martyrern, nach denen hierauf die weiblichen zusammengefaßt werden, unter welchen jedoch die vorhin erwähnte Theophila gleichfalls namhaft gemacht wird. Die übrige Legende kann bei Surius selbst am 26. Dec. eingesehen werden. Am 12. März (II. 106) kommt bei den Bollandisten ein hl. Kämmerling (cubicularius) Petrus nebst mehreren Andern vor; dieser hl. Petrus wird mit den hhl. Dorotheus und Gorgonius (Sept. III. 332. nr. 20) zusammengenannt, und wieder erklärt der Bollandist Suysken, wie schon in der oben allegirten Stelle, es seien ganz die am 26. Dec. bei Surius aus dem Metaphrasten Angegebenen, während noch von früheren Bollandisten am 12. März (II. 107. nr. 2) lediglich wegen der anders lautenden Todesart die Verschiedenheit zugelassen wurde. Es kommen an diesem genannten Datum des Märzmonats unter jenem hl. Petrus zu Nikomedia noch zwei andere Namen vor, welche unter jenem Dutzend der hier Vorgetragenen sich befinden, nämlich die hhl. Priester Migdonius und die hl. Jungfrau Donata5 oder Domina, und auch diese beiden sind wahrscheinlich ganz die nämlichen. Das Mart. Rom. gibt constant an: »unter Diocletian« (das thun auch die Bollandisten im März und September); es enthält fast alle die Aufgeführten, aber am 28. Dec. nur die hhl. Indes, Domna, Agapes, Theophila; dann am 9. Sept. Gorgonius und Dorotheus; am 12. März Petrus; am 21. Dec. Glycerius; am 23. Dec. Migdonius und Mardonius; am 24. Dec. Euthymius; von den im Mart. Rom. befindlichen drei hhl. Zeno ist der am 5. April ohne Orts- und Jahresangabe Genannte wenigstens auch durch den Feuertod hingerichtet worden. †
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.