- Isaac, S. (2)
2S. Isaac, Patriarcha. (25. März, al. 17. Dec.). Als Gott dem Abraham befahl, sein Vaterland Haran und seines Vaters Thare Haus, in welchem der Götzendienst einriß, zu verlassen, gab Er ihm die Verheißung, daß Er ihn zum großen Volke machen wolle etc., und daß in ihm alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollen (1. Mos. 12, 2. 3). Abraham war damals 75 Jahre alt; seine Frau Sarah aber war noch immer unfruchtbar und blieb es auch noch 25 Jahre lang. Als dann Abraham 99 Jahre alt war, erschien ihm Gott wieder, machte den Bund der Beschneidung mit ihm und versprach ihm, daß er von Sarah einen Sohn erhalten werde, den er »Isaak« nennen solle, und mit welchem Er einen ewigen Bund errichten wolle etc. (1. Mos. 17, 1–21). Abraham lachte hiebei, indem in seinem Herzen der Zweifel sich regte, ob wohl die 90jährige Sarah noch einen Sohn empfangen werde. Doch er glaubte und erhielt daher keine Rüge. Aber auch Sarah lachte heimlich und wollte dieses nachher läugnen, weßwegen sie von Gott gerügt wurde (1. Mos. 18, 10–15). Als sie dann im nächsten Jahre wirklich einen Sohn gebar, sagte sie: »Gott hat mir ein Lachen (hebr. zechok) gemacht, und wer es hört, wird auch mein lachen« (hebr. jizchak-li). (1. Mos. 21,6). Dieß geschah nach Calmet im Jahre der Welt 2108, im J. 1896 v. Chr., als Abraham 100 Jahre und sein Sohn Ismael 14 Jahre alt war. Da dieser später den Isaak verfolgte (Gal. 4, 29), wurde er sammt seiner Mutter Hagar auf Veranlassung der Sarah von Abraham aus dem Hause vertrieben, indem der Sohn der Magd nicht mit ihrem Sohne erben könne, was dann Gott auch bestätigte. (1. Mos. 21, 9 ff.). Da Abraham den Isaak sehr liebte, wollte Gott seinen Glauben prüfen und gab daher den Befehl, ihm seinen Sohn als Brandopfer zu schlachten. Abraham gehorchte gläubig und ging mit seinem Sohne drei Tagreisen weit bis zum Berge Moria, auf welchen Isaak selbst das Holz zum Brandopfer hinaustragen mußte, gerade so wie später Jesus Christus, dessen Vorbild Isaak war, das Kreuzesholz auf den nämlichen Berg hinaustrug. Gott begnügte sich mit Abrahams Bereitwilligkeit und schenkte ihm seinen Sohn Isaak wieder. (1. Mos. 22,1 ff.). Als dieses geschah, war Isaak etwa 25 Jahre35 alt. Später, als Sarah schon gestorben war, und Isaak bereits das. 40ste Lebensjahr erreicht hatte (1. Mos. 25, 20), sandte Abraham seinen Diener Eliezer nach Mesopotamien, um dort in seiner Heimat und in seiner Familie eine Braut zu suchen. Die von Gott geleitete Wahl fiel auf Rebecca, die Tochter Bathuels, des Sohnes der Melcha, des Weibes Nachors, des Bruders Abrahams, der also ihr (Rebecca's) Großonkel war. Diese kam sofort mit Eliezer nach Kanaan, wo sie sich mit Isaak verehelichte, jedoch längere Zeit unfruchtbar blieb (1. Mos. 24, 1 ff.). Nicht lange nachher starb sein Vater Abraham in einem Alter von 175 Jahren, und Isaak begrub ihn in der Höhle, die er für sich und Sarah gekauft hatte. (1. Mos. 25, 7 ff.) Als Isaak 60 Jahre alt war, erhörte Gott sein Flehen, und Rebecca gebar ihm Zwillinge, den Esau und Jakob. (1. Mos. 25, 25.) Während einer Hungersnoth zog Isaak zum Philisterkönig Abimelech nach Gerara, wo ihm Gott erschien und befahl, nicht nach Aegypten zu ziehen, und dabei die schon dem Abraham gegebene Verheißung auch für ihn sich hier längere Zeit auf und wurde von Abimelech begünstigt, obwohl er sich dessen Zurechtweisung zugezogen, weil er seine Frau für seine Schwester ausgegeben. (1. Mos. 26, 1–11). Sein Geschäft war Ackerbau und Viehzucht, und da ihn Gott besonders segnete und sein Besitzthum sehr vermehrte, so beneideten ihn die Philister und verschütteten die Brunnen wieder, die schon die Knechte seines Vaters in jener Gegend gegraben hatten, so daß Isaak sich genöthigt sah, die Gegend von Gerara wieder zu verlassen. (1. Mos. 26, 12 ff.) Während seines Aufenthaltes zu Bersarbee erschien ihm Gott zum zweitenmal und wiederholte ihm die frühere Verheißung; auch Abimelech von Gerara kam zu ihm, und sie schlossen mit einander einen Bund, daß keiner den andern je anfeinden oder beschädigen wolle. (1. Mos. 26, 23 bis 29.) Als Isaak bereits an 137 Jahre alt geworden, wollte er noch seinem Sohne Esau den Erstgeburtssegen ertheilen, wurde aber bei seinem bereits blöden Gesichte von Jakob, an welchen übrigens Esau sein Erstgeburtsrecht bereits früher um ein Linsenmuß verkauft hatte (1. Mos. 25, 29 ff.), hintergangen, so daß er diesen anstatt des Esau segnete, worauf er ihm befahl, kein Weib von den Töchtern Kanaans zu nehmen, sondern nach Mesopotamien zu gehen und ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders seiner Mutter, zu holen (1. Mos. 27, 1 ff.). Als Jakob nach 20jährigem Aufenthalte in Mesopotamien wieder nach Kanaan zurückkam, lebte Isaak noch, starb aber dann bald, 180 Jahre alt. Seine zwei Söhne begruben ihn zu Hebron an der Stelle, wo Abraham und Sarah begraben worden waren. In den Kalendern der Griechen wird Isaak nicht genannt, auch nicht in denen der Lateiner; doch ist an seiner himmlischen Seligkeit nicht zu zweifeln, da Christus selbst vom Reiche der Himmel mit Abraham, Isaak und Jakob spricht. Seine Opferung auf Moria setzen die Kalendarien auf den 25. März, welchen Tag sie für den Kreuzigungstag Christi halten. Der Elenchus der Bollandisten zeigt ihn am 17. Dec. an. Von seinen Reliquien kamen nach den Bollandisten (Jan. I. 1084) durch Kaiser Karl IV. einige nach Prag. Dargestellt wird er nach Migne (Dict. iconogr.) als zu seiner Opferstätte schreitend, mit dem Holz segnet. Auch wird er, sein Weib und der König Abimelech mit einander dargestellt. Gegen sieben andere Darstellungen, welche hier anzugeben zu weitläufig wäre, finden sich bei Hack (S. 134–135). Die Bollandisten sprechen von ihm am 25. März, wo sie die Erinnerung an den Kreuzestod Jesu behandeln. (III. 542.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.