- Johannes, S. (51)
51S. Johannes, (27. April), Abt (Hegumenus) im Kloster der Katharer, war nach den griechischen Menäen zu Rhenopolis oder Irenopolis in der kleinasiatischen Landschaft Dekapolis (nach Andern in Isaurien) von frommen Eltern um das J. 775 geboren. Sein Vater hieß Theodorus, seine Mutter Gregoria. Als der Knabe 9 Jahre alt war, wurde er einem frommen Mönche zum Unterrichte übergeben und reiste dann später mit diesem auf die im J. 787 gegen die Bilderstürmer gehaltene Synode von Nicäa. Von dort kam sein Lehrer nach Constantinopel als Archimandrit der Dalmatier, unser hl. Johannes aber wurde zuerst Priester und dann vom Kaiser Nicephorus zum Abte des Klosters der Katharer ernannt, welches er mehr als 10 Jahre mit großer Weisheit leitete. Er hatte seiner Genossenschaft die Verfolgung Leo's des Armeniers vorhergesagt, und, als diese gegen die heiligen Bilder losbrach, beschwor er die Brüder, Alle fest an die Lehre der Kirche sich zu halten. Wirklich schickte Kaiser Leo Soldaten, welche die Mönche zerstreuten, das Kloster plünderten und den hl. Abt Johannes, mit Ketten belastet, nach Constantinopel führten. Vor den Kaiser gebracht, hielt er ihm dreist seine Ruchlosigkeit vor. Leo, aufgebracht über diese heilige Kühnheit, ließ ihm über das Gesicht heftige Streiche mit Ochsensehnen geben und ihn dann ins Gefängniß werfen, wo er 3 Monate verblieb. Später wurde er verbannt, und es wurden sonst viele Leiden über ihn verhängt, die er aber alle mit großer Geduld ertrug. Unter Kaiser Michael, Leo's Nachfolger, durfte er bis nach Chalcedon kommen, aber in die Stadt selbst nicht eintreten. Unter Kaiser Theophilus wurde er auf die Insel Aphusia, welche nach den Bollandisten wahrscheinlich im schwarzen Meere (Pontus Euxinus) liegt, verbannt, wo er nach 21/2 Jahren, um das J. 832, in die ewige Ruhe einging. Das Mart. Rom. gedenkt seiner auch am 27. April und sagt: er habe unter Leo, dem Isaurier, im Bilderstreite viel gekämpft; doch wird vom Bollandisten Henschenius nachgewiesen, daß Baronius hier unrichtig den Isaurier genannt habe, indem vielmehr Kaiser Leo der Armenier, welcher um ein Jahrhundert später lebte, genommen werden müsse. (III. 495.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.