- Johannes Feckenamus (702)
702Johannes Feckenamus, (5. August), eigentlich Johannes Howman aus dem Dorfe Feckenham in der englischen Grafschaft Worcester, war Anfangs Mönch im Kloster Evesham. Als aber dieses im J. 1536 auf Befehl des Königs Heinrich VIII. von den Mönchen verlassen werden mußte, versah Johannes bei dem Bischofe Johannes Bell in Worcester (Vigornia) die Kaplanstelle, und nach dessen Tode begab er sich zum Bischofe Edmund Bonner in London. Muthig kämpfte er dort für den Glauben, bis er nach Vertreibung des Bischofs in den Tower gesperrt wurde. Auch im Gefängnisse setzte er noch seinen Kampf für den katholischen Glauben fort und forderte die vorzüglichsten Verfechter der Irrlehre zum Disputiren heraus. Sieben Disputationen zeigten ihn so wohlgerüstet in seinem Kampfe, daß der Afterbischof Hooper in Worcester, der dabei auf Seite der Gegner den Vorsitz führte, nichts mehr dagegen erheben konnte. Die Königin Maria machte ihn nachher zu ihrem Hofkaplan; auch erlangte Johannes die Würde eines Decans der Kathedrale von London und später die eines Abtes von Westminster. Um Alles wieder in gutes Vernehmen zu bringen, legte er für Manche, selbst für seine geschwornen Feinde, Fürbitte bei der Königin ein. Selbst Elisabeth verdankte ihm Befreiung von ihrer Haft. Sie ließ ihm auch vor ihrer Krönung dafür ihren vollen Dank aussprechen. Im Parlamente, wo er als Abt Sitz und Stimme hatte, sprach er in einer kraftvollen Rede gegen den Umsturz der Religion. Nun traf ihn aber wieder Verhaftung; zuerst lag er im Palaste des Afterbischofs Horn in Verwahrsam, dann wurde er in den Tower eingeschlossen, endlich auf das Schloß Wisbeach (St. Peters) geführt, ohne daß da sein Muth oder seine Ueberzeugung je irgend gebrochen werden konnte. Endlich starb der unbesiegbare Kämpfer Christi um das J. 1570 (nach Lechner im J. 1585) im letztgenannten Castelle. Auch bei Zedler (IX. 400) findet sich dieser Johannes de Feckenham mit dem Todesjahre 1585, und wird dort gesagt, daß er Streitschriften und Predigten in englischer Sprache hinterlassen habe. Bei Bucelin heißt er »ehrwürdig,« welchen Titel die Bollandisten, die ihn am 5. Aug. unter den »Uebergangenen« haben, ganz billigen. (II. 3.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.