- Josaphat Rex, S.
S. Josaphat Rex. Vom Hebr. Jehoschaphat = »Gott richtet« oder »dem Gott Recht schafft« etc. – Im A. T. kommen mehrere Männer vor, welche diesen Namen führen. Hier ist aber die Rede von Josaphat, dem 4. Könige von Juda, welcher von Benedict XIV. in seinem Werke de Canoniz. (l. 3. c. 36. nr. 6) unter den Königen des A. T. erwähnt wird, deren Heiligkeit in der heil. Schrift ihre Empfehlung finde. Dort nennt er nr. 11 den Ezechias, Josias und Josaphat als »heilige« Könige in Ansehung ihres Eifers für die wahre Religion. Papst Benedict beruft sich an dieser Stelle zum Beweise der gottgefälligen Thaten dieses Königs auf 2. Paral. 17, 3, wo es bezüglich des Königs Josaphat heißt: »Der Herr war mit Josaphat, weil er auf den ersten Wegen des Königs David wandelte, und seine Hoffnung nicht auf Baal setzte, sondern auf den Gott seines Vaters, und fortwandelte in dessen Geboten, nicht aber nach den Sünden Israels.« Dann heißt es in Vers 6: »Und weil sein Herz kühn ward um der Wege des Herrn willen, that er auch weg die Höhen und Haine aus Juda.« Er ließ auch, wie die heil. Schrift weiterhin erwähnt, und Benedict sogleich hiezu bemerkt, viele gelehrte Männer das Land durchwandern, damit sie das Volk im Gesetze und in den Vorschriften Gottes unterrichteten; ja der König selbst (2. Par. 19, 4) »zog aus zum Volke von Bersabee bis zum Gebirge Ephraim und brachte sie zurück zu dem Herrn, dem Gott ihrer Väter.« Dieser König, einer der besten jüdischen Könige, dessen Regierung eine der glücklichsten war, herrschte nach Calmet von 910–885, nach Pierer aber (15, 253) von 914–891 v. Chr. Ueber ihn steht zu dem Gesagten bei W.W. (V. 789) noch Folgendes: Er schloß, nachdem die beiden Reiche seit der Trennung sich feindlich gegenüber gestanden, mit dem Könige von Israel Frieden und befestigte die Städte (2. Par. 17, 2), die schon sein Vater, der König Asa, erobert hatte, dann die Städte Juda's überhaupt und legte in ihnen Vorrathshäuser an (2. Par. 17, 12–13). Auch sorgte er für bessere Rechtspflege, indem er in den Städten Richter aufstellte, denen er strenge Gerechtigkeit zur Pflicht machte (2. Par. 19, 5–11). Ganz Juda brachte ihm Geschenke, die benachbarten Stämme aber wagten mit ihm keinen Krieg, sondern entrichteten ihm, namentlich die Philister und Araber, reichen Tribut an Geld und Heerden (2. Par. 17, 10). Ein Einfall der Moabiter und Ammoniter, denen sich auch die Edomiter angeschlossen hatten, wurde wunderbar (2. Par. 20, 10. 22) vereitelt. Als nämlich Jasaphat mit seinem Volke durch Fasten und Gebet sich zum Kampfe vorbereitet hatte und einem prophetischen Ausspruch folgend, bereits den Feinden entgegenzog, brach unter diesen selbst Streit und Kampf aus, so daß sie sich gegenseitig vertilgten, und Josaphat mit den Seinigen nur die vorhandenen Vorräthe und Kostbarkeiten aufsammeln durfte, so daß er ohne Kampf mit reicher Beute nach Jerusalem zurückkehrte (2. Par. 20, 1–28). Einen Fehler beging aber Josaphat darin, daß er nicht nur Frieden mit dem Königreiche Israel schloß, sondern auch mit dessen götzendienerischer Dynastie sich in enge Verbindung einließ, sogar seinem Sohne Joram eine Tochter Achab's zur Frau gab. Dadurch wurde er in die kriegerischen Unternehmungen Achab's und seines Sohnes Joram zu seinem großen Unglücke hineingezogen. Bei dem Kriege Achab's gegen die Syrer wegen Ramoth in Gilead fehlte wenig, so wäre Josaphat ums Leben gekommen (3. Kön. 22. 32); aus dem Kriege Jorams gegen die Moabiter ernteteer wenigstens keinen Gewinn für seine Theilnahme an demselben. Was er je in Verbindung mit dem Könige von Israel unternehmen mochte, mißlang, wie namentlich der Versuch, den Salomonischen Seehandel wieder in Gang zu bringen. Da er auch den israelitischen König Achasja (Ochozias) zur Theilnahme am Unternehmen zuließ, wurden die bei Eziongeber gebauten Handelsschiffe, gemäß des Propheten Elieser Vorhersagung, schon vor ihrer Abfahrt zertrümmert (2. Par. 20, 35–37). Solche Verbindung mit einer götzendienerischen Dynastie war zwar dem Herrn überaus mißfällig; jedoch verschonte er den Jo saphat wegen der guten Werke, die an ihm erfunden wurden, und wegen der Ausrottung des Götzendienstes in Juda (2. Par. 19, 2). Nach einer Regierung von 25 Jahren starb er und wurde im königlichen Begräbnißplatze beigesetzt (3. Kön. 22, 51). – Ob der Name »Thal Josaphat,« heißt es bei W.W. weiter, wie er bei Joël 3, 2. 12 steht, ein fingirter allegorischer Name sei ohne örtliche oder geschichtliche Bedeutung, oder mit Rücksicht auf König Josaphat einem bestimmten Orte gegeben wurde, ist streitig. Die allegorische Deutung läge allerdings in dem Namen, welcher bedeutet: Thal des »Gott richtet,« »Thal des Gerichts Gottes«; allein auch eine bestimmte Oertlichkeit sei nicht ganz abzuweisen, indem wirklich das Thal des Baches Kidron zwischen Jerusalem und dem Oelberge den Namen »Thal Josaphat« führte. Es sei aber dieß wohl eben das Thal, wo Josaphat für jenen wunderbaren Sieg Gott dankte, den er, ohne daß die Seinigen eine Hand zu rühren brauchten, gewonnen hatte, und das von diesem Danke »Thal des Segens« oder »der Lobpreisung« heißt. Dieses Thal des Segens, das Kidronsthal, mit seiner Erinnerung an jenes Strafgericht über die Feinde Juda's, konnte Joël als Vorbild im Kleinen denn nun mit Fug gebrauchen in seiner Vorherverkündung des großen allgemeinen künftigen Strafgerichts. †
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.