- Julianus, S. (105)
105S. Julianus, Bischof von Bosthène180, war vor seiner Erhebung zum Episcopate Abt eines Klosters. Sein Eifer für Ausbreitung des Reiches Christi reizte einige Götzendiener, welche noch in Mitte seiner Heerde steckten und zu den vornehmsten Einwohnern Bosthènes gehörten. Um sich des hl. Bischofs zu entledigen, beschlossen sie ihn zu vergiften. Zu dem Zwecke bestachen sie einen seiner Diener, welchem sie das Gift übergaben. Julian hatte vom Verräther den vergifteten Becher gereicht bekommen, und stellte ihn auf den Tisch; da er aber eine göttliche Eingebung bekommen hatte, ließ er die kommen, welche das schwarze Verbrechen angesponnen hatten. Als sie gekommen waren, sprach er zu ihnen: »Weil ihr mich durch Gift wollt umkommen lassen, so will ich es in eurer Gegenwart nehmen.« Dann machte er drei Kreuze über den Becher und sprach: »Ich schlürfe diesen Trank im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes,« und trank auf einen Zug den ganzen Inhalt. Die Schuldigen, von Bewunderung und Reue ergriffen, warfen sich ihm zu Füßen und baten ihn um Verzeihung, die er ihnen auch gerne gewährte. Er fühlte keine Beschwerde von dem Gifte, und lebte nachher noch mehrere Jahre. Er lebte am Ende des 6. Jahrh. (Mg.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.