Andreas Corsinus, S. (3)

Andreas Corsinus, S. (3)

3S. Andreas Corsinus, Ep. (30. Jan. al. 6. Jan. 4. Febr.) Der hl. Andreas, Bischof von Fiesole (Fesulæ, Fæsulæ). stammte aus dem alten Geschlechte der Corsini zu Florenz, woher er seinen Beinamen hat, ab, und kam im J. 1302 nach langer unfruchtbarer Ehe seiner Eltern auf ihr Gebet am 30. Nov., am Feste des hl. Apostels Andreas, dessen Namen er erhielt, zur Welt. Seine Mutter hatte, während sie mit ihm gesegneten Leibes ging, einmal einen sonderbaren Traum, der eine Vorhersagung seyn mochte, was einmal aus ihm werden würde; denn sie sah im Schlafe, wie sie einen Wolf gebäre, der zur Pforte des Karmeliterklosters ging und alsogleich in ein Lamm verwandeltwurde. Dieser Traum ging vollständig in Erfüllung. Obwohl seine Eltern – ihrem Gelübde getreu, ihn der Mutter Gottes zu weihen – nichts versäumten, ihn in aller Gottesfurcht zu erziehen, so artete er doch in seinem 12. Lebensjahre aus und fing einen ausschweifenden Lebenswandel an, den er aber glücklicherweise änderte, als er von seiner Mutter den gehabten Traum erfuhr, und hörte, daß er von ihr der sel. Jungfrau Maria geweiht sei. Dieß bewog ihn, die Welt zu verlassen und zu Florenz in den Orden der Karmeliter zu treten, welchen Entschluß er trotz der Versuchungen, denen er ausgesetzt war, ausführte. Zum Priester geweiht, ging er auf Befehl seiner Obern nach Paris, um sich daselbst dem Studium der Theologie zu widmen; er kehrte aber nach drei Jahren in eine Vaterstadt zurück und mußte bald darauf die Leitung der Ordensgemeinde übernehmen. Als im Jahre 1360 der Bischofsstuhl von Fiesole in Erledigung kam und die Einwohner dieser Stadt ihn als den Würdigsten zu ihrem Bischofe wählten, hielt er sich, dieser Würde zu entgehen, lange verborgen, nahm aber endlich, als er auf wunderbare Weise entdeckt wurde, dieselbe an, um nicht dem göttlichen Willen entgegen zu handeln. Doch, Bischof geworden, änderte er nichts in seiner bisherigen Lebensweise, vielmehr verdoppelte er seine religiösen Uebungen, war überaus mäßig in Speise und Trank, und besonders wohlthätig gegen die Armen, denen er öfters die Füße wusch. Er starb an dem Tage, der ihm von der seligsten Jungfrau geoffenbart worden war, nämlich am 6. Januar 1373, im 72. Lebensjahre, und im 13. Jahre seiner bischöfl. Verwaltung. Das Volk sprach ihn der Wunder wegen, wodurch ihn Gott verherrlichte, gleich nach dem Tode »heilig«; allein erst Eugen IV. (1431–1447), der von seinen Wundern hörte, ließ seinen Leib zur Verehrung aussetzen, d.h. sprach ihn »selig«, während ihn Urban VIII. im Jahre 1629 unter die Zahl der Heiligen aufnahm und sein Fest, das wegen der Epiphanie an seinem Todestag nicht gefeiert werden konnte, auf den 4. Februar verlegte. Im allgemeinen Mart. Rom. kommt sein Name zweimal vor: am 6. Jan. als seinem Todestage, und am. 4. Februar, an dem sein Andenken in der Kirche gefeiert wird (im Mart. Rom. für den Karmelitenorden deßgleichen); die Bollandisten aber führen unsern Heiligen am 30. Januar auf, weil sein Andenken früher im Orden der Karmeliten an diesem Tage begangen wurde, und wir glaubten ihnen hierin folgen zu dürfen. Er wird gewöhnlich dargestellt im bischöflichen Ornat, mit dem Krummstabe in der Hand und (mit Bezug auf obigen Traum) einen Wolf und ein Lamm, das auf der Erde liegt, neben sich. Im röm. Brevier steht sein Fest ebenfalls am 4. Febr. und zwar ritu dupl.



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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