- Lambertus, SS. (6)
6SS. Lambertus et Bellerius, Conf. (30. Mai, al. 9. Oct.). Die hhl. Lambertus und Bellerius, der auch Berlerius, Belliricus, Bellirius, Bellivius und Valerius genannt wird, waren Schüler des hl. Gislenus2. Ueber sie wissen wir nur Weniges. Sie waren vermuthlich in Griechenland (Attika) geboren, möglicher Weise fränkischen oder belgischen Stammes, reisten von dort mit ihrem Lehrer Gislenus über Rom nach Belgien und nahmen dann wohl nach ihrer Ankunft in Belgien an dessen Seite belgische oder fränkische Namen an. Die Geschichte des hl. Gislenus läßt schließen, daß sie ihm sehr werth und theuer waren. So dunkel ihre Thaten, so unbestimmt ist auch die Zeit, wann sie gelebt haben. Sie mögen, im Allgemeinen zu schließen, ihren Lehrer überlebt haben, und da dieser im J. 681 gestorben zu seyn scheint, so kann man ihren Tod um das J. 700 setzen. Ihre heil. Leiber ruhen in der Pfarrkirche von St. Guillain im Hennegau (Hannonia). Von Einigen wurden sie am 30. Mai angegeben, mit dem Beifügen, man begehe ihr Fest am 4. Sonntag nach Ostern. Andere dagegen sagten näher, am Montag nach dem 4. Sonntag nach Ostern. In der Folge jedoch genehmigte der Bischof von Cambrai, Jakob Theodor de Brias, das Gesuch des Abtes Mollé von St. Guislain und setzte sie von dem beweglichen Tage im J. 1688 auf den 30. Mai fest, weßwegen auch wir diesen Tag oben eingesetzt haben. Zu ihrer Ehre bestand einst eine Bruderschaft, und man verwahrt im Seminar zu Mons (Bergen) einige ihrer Reliquien. Daß sie irgendwo am 11. Mai verehrt worden wären, an welchem Tage sie bei Lechner und im »Allg. Mart.« stehen, haben wir bei den Bollandisten nicht gefunden. Diese haben sie vielmehr am 30. Mai (VII. 235) unter den Prätermissen, sprechen aber dann am 9. Oct. (IV. 1038) am Schlusse der von ihnen sehr umständlich gegebenen Lebensgeschichte des hl. Gislenus2 (s.d.), ausführlicher von ihnen in einem eigenen Artikel, aus dem wir das Wesentliche entnimmen. †
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.