- Laurus, S. (1)
1S. Laurus, M. (18. Aug.). Die hhl. Zwillings-Brüder Laurus und Florus10, Beide Steinhauer, erduldeten im 2. Jahrhundert in Illyrien den Martyrertod. Sie kamen nämlich aus Byzanz in die Gegend von Dardania in Illyrien, wo sie in der Stadt Ulpianum bei dem Präses Lycon ihre Kunst ausübten. Nach einiger Zeit schrieb Licinius, der Sohn der Kaiserin Clipidia, an Lycon und bat ihn, Laurus und Florus ihm zu schicken, um den Göttern einen Tempel zu bauen. Sie kamen mit mehreren andern Arbeitern, wurden von Licinius mit höchstem Wohlwollen aufgenommen und mit Geschenken überhäuft, damit der Tempelbau bald möglichst vollendet werde. Die heil. Männer begannen den Bau, während sie zur Nachtszeit beteten und Geld unter die Armen vertheilten. Als der Tempel vollendet war, und Licinius die Götzenbilder daselbst aufgestellt hatte, riefen die Heiligen die von ihnen beschenkten Armen zur Nachtszeit zu sich und veranstalteten eine Procession zum Tempel, wo sie dann die Götzenbilder zertrümmerten. Licinius ließ sie sodann, mit Ausnahme der beiden Heiligen, binden und in einen glühenden Feuerofen werfen, wo sie freudig den Geist aufgaben. Licinius rief hierauf die heil. Brüder Laurus und Florus zu sich und versprach ihnen Verzeihung, wenn sie den Göttern opferten, was sie jedoch standhaft verweigerten, worauf er sie mit rauhen Sehnen zerfleischen ließ, so daß der ganze Estrich mit Blut benetzt war. Licinius übergab sie dann den Soldaten und ließ sie zum Proconsul Lycon führen. Auf dem Wege dahin bekehrten sie die Soldaten, zehn an der Zahl. Als Lycon sie um ihre Handlungen fragte, erwiderten sie: »Wir haben den Tempel geheiliget, die Götzenbilder zertrümmert, die Soldaten, die du siehst, zu Christus geführt, und setzt sind wir in deiner Gewalt«. Der Proconsul ließ sie in das Gefängniß abführen. Am Morgen rief er sie wieder zu sich und verlangte von ihnen unter Androhung mannigfacher Qualen und eines bittern Todes, den Göttern zu opfern. Sie verweigerten es standhaft, worauf sie in ein tiefes Loch geworfen und mit Erde zugedeckt wurden, nachdem vorerst auf ihr inniges Gebet die Stimme vom Himmel erscholl: »Kommt zu mir, ihr Arbeiter in meinem Weinberge und ich will euch erquicken«. Nach mehreren Jahren genommen. Ein gewisser Zoticus, der an beiden Augen blind war, erhielt zur selben Zeit sein Gesicht wieder. Ihre Namen stehen auch im Mart. Rom. am 18. Aug. (III. 520).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.