Ludovicus Maria, V. (25)

Ludovicus Maria, V. (25)

25V. Ludovicus Maria (Grignon de Montfort), (28. April), apostolischer Missionär, wurde am 31. Jan. 1673 in der Bretagne von einer edlen, aber armen Familie in Rennes geboren. »Gott allein«! nahm er schon früh zum Wahlspruch seines Lebens. Nachdem er bei den Jesuiten in Rennes die niedern Studien durchgemacht und die Philosophie beschlossen hatte, begab er sich, um die Theologie zu hören, an das Seminar St. Sulpice in Paris. Aber der Gönner, welcher die Kosten dafür übernommen hatte, that den Angekommenen in ein anderes kirchliches Institut, das unter der Leitung des Abbé de la Barmondière stand. Diese Abänderung betrübte nun wohl Anfangs den jungen Grignon, doch gewöhnte er sich an das Leben in dieser Gesellschaft, ja es gefiel ihm, namentlich erbaute ihn die strenge Regelmäßigkeit. Er diente bereits Allen zum Muster, als man ihm sagte, er habe auf die zugesagte Unterstützung nicht mehr zu rechnen. Der würdige Vorstand, welcher ungern einen so hoffnungsvollen Jüngling verlor, übergab ihm das Geschäft, bei den Todten seiner Pfarrei zu wachen, wodurch er eine für seinen Unterhalt hinreichende Einkommensquelle erhielt. Mit dem Tode des Abbé de la Barmondière ging das Institut ein; Grignon aber wurde aus Barmherzigkeit in eine Gemeinschaft aufgenommen, wo es an Allem fehlte. Die zu ertragenden Entbehrungen griffen seine Gesundheit dergestalt an, daß man ihn in's Krankenhaus bringen mußte. Er verließ es, um in St. Sulpice einzutreten, indem edel gesinnte Personen die Kosten für ihn bestritten. Im J. 1700 zum Priester geweiht, machte er eine Reise nach Nantes. Nach seiner Rückkehr begab er sich nach Poitiers. Als er im dortigen Spitale die Messe las, erbauten sich die Armen so sehr an seiner Frömmigkeit und Sammlung, daß sie um ihn als Spitalpriester einkamen und Gewährung erhielten. Anfangs erfuhr er viel Bitteres in dieser Stelle, bis man ihn zuletzt hochschätzte und ihm Gerechtigkeit widerfahren ließ. In dieser Stadt unternahm er es, die »Schwestern der Klugheit«, eine religiöse Genossenschaft, zu stiften, bestimmt zur Sorge für die Kranken in den Krankenspitälern. Nachher widmete er sich den Missionen, ein Werk, zu dem er immer eine ganz besondere Neigung gehabt hatte. In der Stadt Poitiers machte er die ersten Anfänge seines jetzigen neuen Wirkens und zwar nicht ohne Segen von Oben. Aber beim Bischofe angeschwärzt, durfte er in dessen Diöcese nicht mehr predigen. Der ehrwürdige Grignon begab sich zu Fuß, einen Pilgerstab in der Hand, nach Rom, bekam bei Clemens XI. eine Audienz und zugleich auch den Titel und die Vollmacht eines apostolischen Missionärs, die er Anfangs in seiner eigenen Diöcese ausübte. Nachdem er in einigen Kirchen der Diöcese Rennes gepredigt hatte, schloß er sich an etliche Priester an, welche in Dinan (Dep. Côtes-du-Nord) eine Mission zu geben vorhatten. Er pflog unter ihrer Leitung mit ganz vorzüglicher Begabung das Geschäft eines Katecheten. Darauf hielt er den Soldaten in jener Stadt eine Mission, deren Erfolg seine Erwartung überstieg. Nach Saint-Brienne von Dinan weg berufen, dann nach Nantes, la Rochelle, Luçon, ärntete er überall die schönsten Früchte seiner Predigt. Von la Rochelle aus, wo man ihm eine bescheidene Wohnung verschafft hatte, die er bis zu seinem Ableben genoß, setzte er in jener Diöcese die Thätigkeit eines Missionärs fort, so gut es seine Gesundheit ihm gestattete. Während einer Mission zu Saint-Laurent-sur-Sèvres befiel ihn ein Unwohlseyn, in Folge dessen er starb am 28. April 1716. Er war erst 43 Jahre alt, allein die vielen Widerwärtigkeiten und sein strenges Leben hatten seine Gesundheit zu Grunde gerichtet. Der ehrwürdige Grignon gründete außer den Schwestern der Klugheit die Gemeinschaft der Priester vom heiligen Geiste zum Zwecke, seine Missionen fortzusetzen. Er hinterließ einige Werke, namentlich die Regel für die, »Schwestern der Klugheit« und eine Sammlung kirchlicher Hymnen. In Rom war schon länger die Sache seiner Beatification in Behandlung. (Mg.)



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