- Majanus, S. (2)
2S. Majanus, Ahb. (21. Juni). Dieser hl. Abt wird auch als Mainus, Mevennus und Mavennus (engl. Meen, frz. Méen), manchmal selbst als Melanius bezeichnet. Als Geburtsstätte ist die Grafschaft Cambridge (Cambria) in England angegeben. Sein Vater Geraftus (?) wohnte in dem Bezirke Gwent (Venta) in Süd-Wales. Der hl. Erzbischof Samson von York, der später nach der Bretagne übersiedelte, soll mit ihm von mütterlicher Seite verwandt gewesen seyn. Er war wenigstens sein Schüler. Majanus lernte in früher Kindheit schon Gott lieben, denn die Eltern waren fromm und lehrten auch ihr Kind schon in zarten Jahren den Umgang mit Gott. Der Knabe entsprach ihren Erwartungen. Nach Vollendung seiner Studien kehrte er für einige Zeit zu seinen Eltern zurück. Nun wurde es ihm klar, daß sein Beruf höher liege. Um denselben sicher zu erreichen, begab er sich zum hl. Erzbischof Samson, der ihn ein Jahr lang auf die Probe stellte und dann zu den heiligen Weihen beförderte. Er nahm ihn mit in die Bretagne. Im Kloster Lanmeur bei Morlaix (Morlaeum) ließen sie sich nieder. Der hl. Majanus legte sich auf's Predigtamt, indem er als Missionär, wo man es verlangte, das Wort Jesu verkündete. Ein gewisser Herr von Gael (Caduon) überwies ihm Ländereien auf beiden Seiten des Flusses Meu und stiftete (um d.J. 550) das Kloster Malum S. Majani. Der Ort heißt noch St. Meen und liegt im Dep. Ille et Villaine, im Bisthum St. Malo. (Daher anfänglich St. Johann Baptist von Gael genannt.) Die neue Niederlassung stellte er unter den Schutz des hl. Johannes des Täufers. Irdischen Schutz bot und gewährte ihm Guerech I., Graf von Vannes. Er gründete noch ein anderes Kloster an der Loire, nicht weit von Angers, und bevölkerte es mit Mönchen von Gael. Viele, die aus den Stürmen dieses irdischen Meeres, das mit zerbrochenen Fahrzeugen bedeckt ist, sich retten wollten, begaben sich unter seine Leitung. Gegen das Ende seines Lebens wollte er noch eine Wallfahrt nach Rom machen. Aber in Angers erkrankte er. Er betrachtete dies als einen Wink Gottes, sich auf sein Ende gefaßt zu halten und kehrte wieder in sein Kloster zurück. Da starb er, »die Hände, die Augen und das Herz zu Gott erhoben«, am 21. Juni d.J. 61730. Sein Grab wurde das Ziel zahlreicher Wallfahrten, wo manche wunderbare Heilungen, besonders an solchen, die an Krätze und andern Hautkrankheiten litten, geschahen. Seine Reliquien wurden im J. 878 in das Kloster St. Flour (S. Florentius) übergetragen, kamen aber unter Gottfried I. (992 bis 1008), Herzog von Bretagne, der St. Meen wieder aufbaute, zum Theil wieder dahin zurück. Die Abtei wurde im J. 1640 in ein Seminar umgewandelt und den Lazaristen übergeben. (IV. 100–104).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.