Maria Hueber (345)

Maria Hueber (345)

345Maria Hueber (31. Juli) wurde zu Brixen in Tyrol am 22. Mai 1653 geboren. Ihr Vater hieß Nikolaus und war ein gemeiner Bürger der Stadt, ohne bedeutendes Vermögen. Er starb da Maria erst ein Vierteljahr alt war. Ihre sehr fromme Mutter mußte nun sich und ihre drei kleinen Kinder als Taglöhnerin und Krankenwärterin ernähren. Da sie aus Armuth ihre Kinder nicht in die Schule schicken konnte, unterwies sie dieselben auch im Lesen, Schreiben und Rechnen und in allen weiblichen Handarbeiten, so daß Maria ein sehr braver und brauchbarer Dienstbote wurde. Maria war von Jugend auf außerordentlich fromm gewesen, und wie an Alter, so nahm sie auch täglich an Frömmigkeit und Gnade zu. Durch ein besonderes Vorkommniß bestimmt, hatte sie schon als kleines Mädchen dem dreieinigen Gott versprochen, als Jungfrau ihm zu dienen. Außerordentliche Zustände machten ihren Leib ganz krank, so daß sie nach zehn Jahren keinem Dienst mehr vorstehen konnte und wieder nach Brixen zu ihrer Mutter zurückkehren mußte. Hier führte sie ein ungemein strenges und ganz in Gott verborgenes Leben und wurde ein Mitglied des sogenannten dritten Ordens des hl. Franz von Assisi. Sie hatte viele Erscheinungen, und soll sogar einmal in der Ekstase von Christus selbst die hl. Communion empfangen haben. Sie litt auch die Schmerzen der Dornenkrone. Dem Fürstbischof von Brixen, Paulinus Mayr, hat sie seinen Tod acht Tage voraus angekündigt, obwohl er damals noch ganz gesund war. Sie wurde deßhalb als Hexe angeklagt, aber schuldlos erklärt. Nach dem Tode ihrer Mutter, welche im J. 1696 in dem seltenen Alter von 99 Jahren starb, eröffnete sie im Hause einer gewissen Regina Pfurner eine Nähschule für arme Mädchen. Aus diesem unscheinbaren Anfange ist der Orden der armen Schulschwestern nach der dritten Regel des hl. Franz von Assisi entstanden, welcher bis auf den heutigen Tag an mehreren Orten Tyrols, z.B. Brixen, Bozen, Kaltern etc. sehr segensreich wirkt. Maria wurde die erste Vorsteherin dieses frommen Vereins und blieb es, bis sie, ganz verzehrt von hl. Gottesliebe, am 31. Juli 1707 an einem Freitage Morgens um 9 Uhr nach einem langen Todeskampfe gottselig hinüberging zu ihrem göttlichen Bräutigam. (J. M. R.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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