- Matthaeus, B. (6)
6B. Matthaeus, Ep. (7. al. 28. Jan., 21. Febr., 13. März). Dieser selige Bischof von Girgenti (Agrigentum) steht bei den Boll. unter den »Uebergangenen« mit dem Titel »selig«. (I. 354.) Der Elenchus nennt ihn zum 21. Febr. Er trug vor seiner Erhebung den Namen Matthäus von Gimarra und hatte sich nach Vollendung seiner Studienzeit, die er in Spanien zugebracht haben soll, dem hl. Bernardinus von Siena (gest. im J. 1444) als Schüler angeschlossen. Unter einer solchen Leitung mußte er im gottinnigen Leben bald außerordentliche Fortschritte machen. Aehnliche Erfolge errang er ebendeßhalb nach außen. Die Sicilia Sacra des D. R. Pirro nennt ihn den ersten Gründer der Franciscaner-Observanten in Sicilien. Unter der Autorität des Papstes Martinus V., der ihn im J. 1417 mit Vollmachten ausrüstete, stiftete er fünf Niederlassungen dieses Ordens auf der Insel. Zugleich wirkte er als eifriger und beredter Bußprediger. Ehe er die Kanzel bestieg, pflegte er sehr oft die heiligen Namen Jesus und Maria anzurufen und dieser Uebung schrieb er seine großen Erfolge zu. Auch die von ihm gestifteten Klöster nannte er aus zärtlicher Verehrung zur Himmelskönigin »Maria von Jesu«. Im J. 1443 erhob ihn Eugen IV. zum Bischof von Girgenti (Agrigentum). Alsbald fing er an als Verbesserer der Sitten des Volkes und des Klerus Allen voranzuleuchten. Die kirchlichen Einkünfte vertheilte er fast vollständig an die Armen. Als ihn die Kanoniker, von welchen er gleichfalls größere Liebe zur Armuth verlangte, der Verschwendung des Kirchengutes anklagten, resignirte er im folgenden Jahre und bat zu Palermo an der Pforte des von ihm gegründeten Klosters wieder um die Aufnahme. Von da an wuchs durch mehrere Jahre die göttliche Gnade in ihm der Art, daß er auch durch Wunder leuchtete. Er starb nach empfangener Eucharistie mit in den Himmel erhobenen Augen um d.J. 1450 am 7. Jan. Als seine Leiche in die Kirche gebracht wurde, richtete sie sich, wie das Seraph. Mart. erzählt, als wollte sie nochmal das hl. Sacrament anbeten, mit aufgehobenen Händen in der Bahre auf. Er ruht in der Kirche der hl. Maria von Jesu und genießt hohe Verehrung. Daselbst sieht man auch sein Bildniß und mehrere Votiv-Tafeln, welche die durch ihn gewirkten Wunder darstellen. Papst Clemens XIII. gestattete die öffentliche Feier seines Festes zu Palermo. Im Mart. Rom. – Seraph. steht sein Name zum 28. Jan., in dem der Conventualen am 13. März. (Sicilia S. I. 714).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.