- Maxellendis, S.
S. Maxellendis, V. M. (13. Nov.). Diese hl. Jungfrau war um die Mitte des siebenten Jahrh. geboren. Die Eltern der Heiligen heißen im Proprium von Cambrai Humlinus und Almetrudis. Sie wurde von einem gewissen Harduin, der nach der Vermuthung einiger Gelehrten die Herrschaft von Solesmes (drei Stunden von Caudri) inne hatte, im J. 670 ermordet. Die Veranlassung war diese: Sie hatte Gott gelobt, beständige Jungfrau zu bleiben, und wollte diesem Gelöbnisse nicht untreu werden, als die Liebe eines vornehmen und schwärmerischen Jünglings sich ihr in einer Weise zuwendete, daß die Verweigerung der Einwilligung den Tod voraussehen ließ. Er mußte in seiner Kühnheit um so mehr bestärkt werden, als auch die Eltern ihrer Tochter abstanden. Er drang also mit einer Schaar Gesinnungsgenossen in ihr Haus und stieß sie nieder. Dafür wurde er mit Blindheit gestraft, aber nach Umfluß von drei Jahren, bei Gelegenheit der ersten Uebertragung des heiligen Leibes, wunderbar geheilt. Er bekannte nun dem Bischof Vindicianus sein Verbrechen und erhielt die Absolution. Die erste Ruhestätte erhielt die Märtyrin der Jungfräulichkeit zu Pommereul (Pomeriolae), einem Dorfe bei Chateau-Cambresis (castellum Cameracesii). Der Ort ihres Martyrthums – Caudri (Calderiacum) besitzt jetzt noch ihre Reliquien; ein Knochen ihres Hauptes und der Degen, mit welchem sie ermordet worden war, kam nach Cambrai. Bei Gelegenheit des tausendjährigen Jubiläums entstand ihr zu Ehren eine sehr verbreitete Bruderschaft, welche Papst Clemens X. mit den gewöhnlichen Ablässen begnadigte. Eigenthümlich ist, daß sich diese Heilige bei den Bollandisten (im El.) und auch bei Butler nicht findet. Dagegen steht sie in der Gallia chr. nova (III. 78), bei Surius, am 13. Nov., Migne u. A. Auch das alte Heiligen-Lexikon nennt sie mit einer kurzen Notiz über ihr Leben und Leiden. Auf Bildnissen findet man sie mit durchstochener Brust dargestellt. (Acta S. S. Belgii III. 567–589).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.