- Maximus, S. (73)
73S. Maximus, Abb. (20. Aug. al. 2. Jan.) Dieser hl. Maximus (frz. S. Meisme oder Même) war ein Schüler des hl. Martinus30 von Tours. Folgende Züge aus seinem Leben verdanken wir dem hl. Gregor von Tours (de gl. conf. c. 22.), der eine in Versen beschriebene Lebensbeschreibung vor sich hatte. Er suchte als Jüngling in christlicher Demuth die Verborgenheit, die er in dem Kloster Isle-Barbe bei Lyon (apud Insulam Barbaram) zu finden hoffte.182 Zum Priester ist er wahrscheinlich vom hl.Eucherius, Bischof von Lyon, geweiht worden. Als er wieder in seine Heimath zurückkehrte, füllte sich der Kahn, auf welchem er die Saone übersetzen wollte, mit Wasser und der Priester, welcher das Evangelienbuch, und den »täglichen Dienst« (ministerium quotidianum), d.J. eine kleine Patene mit dem Kelche am Halse hängen hatte, kam in Lebensgefahr. Aber er wurde ans Ufer gebracht, so daß er nichts von Allem was er bei sich trug einbüßte. Hierauf richtete er sich bei Chinon in Touraine (castrum Cainonense, Chinonium) ein Kloster ein. Als der Ort eines Tages heftig vom Feinde bedrängt wurde, und den Einwohnern das Wasser abgeschnitten war, kamen sie zu ihm, daß er für sie bete. Er that es und sprach am andern Tage voll Gottvertrauen zum Volke: »Jeder stelle heute sein Wassergefäß vor die Hausthüre und bete zum Herrn, dann wird euch der Herr noch an diesem Tage Wasser in Ueberfluß geben, so daß ihr und eure Kinder nicht mehr Mangel habet.« In der That bedeckte sich bald hernach der Himmel mit Wolken und es fiel ein so starker Regen, daß alle Wassereimer voll wurden. Der hl. Maximus erreichte ein hohes Alter. Er wurde in Chinon beigesetzt. An seinem Grabe wurden öfter Kranke gesund. Sein Tod fällt ins fünfte Jahrhundert und zwar (nach dem Mart. Paris.) ins J. 463. Er steht auch im Mart. Rom. zum 20. Aug. Seine Stiftung dauerte als Kloster bis beiläufig 980 oder 1007, wo Kanoniker eintraten, und bis zum J. 1790 blieben. (Gall. chr. XIV. 191.) Die Reliquien des Heiligen sind nach Einigen im J. 1563 von den Hugenotten dem Feuer übergeben, nach Andern aber noch rechtzeitig ihrer Wuth entrissen und nach St. Maxe, bei Bar-le-Duc, gebracht worden. (IV. 55 et 56).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.