- Patermuthius, S.S. (1)
1S. S. Patermuthius, Copres1 (Copretes) et Alexander64, M. M. (9. Juli). Der heil. Martyrer Patermuthius, eigentlich Pater Mucius, d.h. der Altvater d. N., lebte mit seinem Schüler Copres1.2 zur Zeit Julians des Abtrünnigen in der ägyptischen Wüste als Einsiedler. Als der Apostat in den Krieg nach Persien zog, wurden ihm die beiden Einsiedler von den Götzendienern als eifrige Christen angegeben. Der Kaiser ließ sie gefangen nehmen und sich vorführen. Patermuthius war 75 Jahre alt, Copres aber erst 45. Einzeln nahm der Tyrann die Heiligen in's Verhör und suchte sie durch Schmeicheleien zum Abfall zu bringen, was ihm auch bei Copres gelang. Als Patermuthius in's Gefängniß gebracht wurde und den Copres frei und in Prachtkleider gehüllt erblickte, seufzte und weinte er über den unglücklichen Abfall seines Schülers. Dieser aber bekehrte sich wieder, worauf ihm der Tyrann die Zunge ausreißen und ihn mit Patermuthius in einen Feuerofen werfen ließ. Als ein dabei stehender Soldat die Heiligen mitten im Feuer unversehrt stehen sah, und Gott lobpreisen hörte, bekannte er Christum, worauf auch er in's Feuer geworfen wurde. Er gab in den Flammen seinen Geist auf, ohne daß jedoch im mindesten sein Leib verletzt wurde. Julianus ließ hierauf die hhl. Patermuthius und Copres aus dem Feuerofen herausnehmen und enthaupten. Die Leiber dieser drei hhl. Martyrer wurden wahrscheinlich mit den Leibern der heil. Cyrus2 und Johannes nach Rom gebracht, wo sie in einer zu ihrer Ehre erbauten Kirche aufbewahrt wurden. Als in der Folge diese Kirche (in dem Viertel, wo jetzt die Juden wohnen), abgebrochen wurde, ließ Papst Pius V. die hhl. Reliquien in die Kirche des hl. Angelus bringen, an welcher aus den Einkünften der abgebrochenen Kirche ein eigenes Beneficium errichtet wurde, dessen Erträgnisse Papst Clemens VIII. später den Oratorianern überwies. Im Mart. Rom. stehen die Namen der drei Heiligen ebenfalls am 9. Juli. Castellanus meint, der Name Pathermuthius sey zusammengesetzt aus dem ägyptischen Worte Pa = Pater und Thermuthis, sowie Pachomius aus Pa und Chomis. Doch sind dieß nur Vermuthungen. Wie Piazza (II. 28) schreibt, sind die Reliquien dieser Heiligen dermalen theils bei St. Angelo in Pescaria, theils bei St. Maria in Vallicella, wo sich ihre Bildnisse aufgestellt finden. (II. 698–709.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.