- Pelagia, S. (8)
8S. Pelagia (8. al. 18. u. 19. Oct., 2., 11. u. 12. Juni). Diese berühmte Büßerin, welche von der lateinischen und griechischen Kirche gleichmäßig verehrt wird, wurde durch den hl. Bischof Nonnus6 von Edessa, Nachfolger des Ibas, dem Reiche Gottes gewonnen. Sie führte wegen ihrer körperlichen Schönheit früher den Namen Margarita, d.h. Perle, Edelstein, und war Schauspielerin. Als der genannte Bischof in ihrer Vaterstadt Antiochia predigte, ging auch sie, wie man erzählt, aus Neugierde und um sich sehen zu lassen, in die St. Julianskirche. Die Worte des Bischofs trafen in ihr Herz; als ob nur sie gemeint gewesen wäre, bezog sie Alles auf sich, was von der Größe der göttlichen Güte und Barmherzigkeit gegen uns Sünder gesagt wurde, und bekehrte sich. Noch hatte sie, obwohl längst unter die Katechumenen aufgenommen, die hl. Taufe nicht empfangen. Durch sie von allem Sündenunrathe gereinigt, begab sie sich nach Jerusalem, um von jetzt an in einfacher klösterlicher Kleidung – nicht in Mannskleidung, wie Einige fabelten – dem Herrn Himmels und der Erde allein zu dienen. Ihre Wohnung nahm sie in einer Höhle auf dem Oelberge, welche sie nur verließ, um die Kirchen Jerusalems zu besuchen. Hier zeigte und verehrte man noch im 12. Jahrh. ihre Reliquien von welchen ein Theil nach Jouarre-en-Brie, Bivthums Meaux gebracht wurde, die Ueberiragungsfeier war am 12. Juni. Ihr Todesjahr kann nicht bestimmt werden; ihre Bekehrung wird annähernd ins J. 453 gesetzt. Ihre nicht ganz glaubwürdige Legende ist in neuester Zeit recht ausführlich und erbaulich von A. Stolz beschrieben worden, auf den wir der Kürze halber hier verweisen. Die Basilianer-Mönche verehren sie als Mitglied ihres Ordens. Sie wird also im Habit der Basilianer und als Einsiedlerin oder als Neubekehrte zum Taufbecken gehend, bildlich darzustellen sein. Die Höhle, in welcher sie wohnte, ist in eine Kapelle umgewandelt, die ihren Namen trägt. (IV. 248 – 268.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.