Sergius, S.S. (15)

Sergius, S.S. (15)

15S. S. Sergius et Bacchus. M. M. (7. al. 17. Oct.) Das Martyrium dieser hhl. Blutzeugen ist durch die ältesten Martyrologien und durch die ihnen zu Theil gewordene gemeinsame Verehrung aller Kirchen des Abend- und Morgenlandes, aber auch durch Theodoret u. a. Geschichtschreiber hinreichend beglaubiget. Die Acten sind verloren gegangen. Ihre Legende ist im Ganzen gewiß zuverlässtg. Dieselbe erzählt: Die hhl. Sergius und Bacchus1 waren auch in den Augen der Heiden treffliche Leute und standen bei dem Kaiser Maximinianus wegen ihrer Thätigkeit in der Kriegsschule und wegen ihrer Tapferkeit in besonderer Gunst. Sie wurden daher beide zu Notaren (Geheimschreibern, Sieglern) am kaiserlichen Hofe befördert. Diese Gunst verwandelte sich aber in den bittersten Haß, als der Kaiser hörte, daß sie an Christus glaubten und die Taufe empfangen hätten. In der That weigerten sich die beiden Kriegshelden, dem Verlangen, Opferfleisch zu genießen, zu entsprechen. Sogleich wurden sie entgürtet, der Kriegsmantel und die goldene Kette wurde ihnen abgenommen und dafür ein Frauengewand angezogen. So wurden sie in Ketten durch die Stadt geführt und hernach ins Gefängniß geworfen. Hier wurden sie durch eine Engelserscheinung gemahnt, auf Christus zu vertrauen. Beim peinlichen Verhör ließ sie der Landpfleger Antiochus so heftig mit Riemen schlagen, daß der hl. Bacchus unter dieser Pein den Geist aufgab. Der hl. Sergius mußte noch verschiedene Peinen ausstehen und unter anderm 18 Meilen in Schuhen laufen, die voll von spitzigen Nägeln beschlagen waren, bis ihm das Schwert das Haupt vom Rumpfe trennte und seine Seele in den Himmel führte. Ihre Leiber sollten den wilden Thieren preisgegeben werden, erhielten aber heimlich durch die Christen ein ehrenvolles Begräbniß. Rasaph (Augusta Euphratesia, Araphas), eine Stadt Syriens in der Diöcese Hierapolis, war der Schauplatz ihres Triumphes, der ins Jahr 290 gesetzt wird. Vor Alters sah man daselbst ihre Grabstätte, die durch Wunder berühmt war. Der Bischof Alexander ließ im Jahre 431 eine Kirche unter ihrer Anrufung erbauen. Aus Andacht gegen ihre Reliquien befestigte der Kaiser Justinianus die Stadt Rasaph, nannte sie nach dem Namen des Heiligen Sergiopolis und erhob sie zu Metropole der Provinz; auch baute er ihm zu Ehren Kirchen zu Constantinopel und Acre (Ptolomais). Der hl. Sergius und der hl. Bacchus sind Titularpatrone einer Kirche zu Rom, die seit dem 7. Jahrh. berühmt ist. Der hl. Papst Gregorius III. (gest. 741) hat sie wieder hergestellt. In derselben Stadt befinden sich (vgl. Butler XIV. 265) noch zwei andere Kirchen dieses Namens, von welchen eine ai Monti heißt, und dem russischen Collegium gehört.9 Man bewahrt darin einen Theil ihrer Reliquien, welche zur Zeit der Kreuzzüge aus Syrien hieher gebracht wurden. Auch der Prager Dom besitzt einen Theil dieses kostbaren Schatzes. den er im J. 1354 vom Kaiser Karl IV. erhalten hat. Einige Gebeine der hhl. Martyrer kamen in die Kirche zum hl. Benedictus in Paris, welche im 11. Jahrh. den Namen des hl. Bacchus trug. Nach Guerin befanden sich Reliquien dieser Heiligen in der Liebfrauenkirche zu Chartres und in der Sergius und Bacchuskirche zu Angers. Das Mart. Rom. berichtet von ihnen: »In der Provinz. welche. Augusta Euphratesia genannt wird, (das Gedächtniß) der hhl. Martyrer Sergius und Bacchus, edler Römer, die unter dem Kaiser Maximinianus gelitten haben, non welchen Bacchus so lange mit Sehnen gesch lagen wurde, bis er am ganzen Körper zerfleischt, unter dem Bekenntniß Christi den Geist aufgab; Sergius aber wurde mit Schuhen, die mit durchstechenden Nägeln versehen waren, bekleidet und als er fest im Glauben verharrte, enthauptet. Der Ort, wo er ruht, wurde Sergiopolis genannt, und wird wegen großartiger Wunder durch häufigen Besuch der Christen geehrt.« Auf Bildern finden sich diese hhl. Martyrer mit ihren Leidenswerkzeugen dargestellt.10 Die Boll. nennen zum 17. Oct. (VIII. 4.) einen Heerführer oder Herzog (dux) d. N. zu Tumba, später und jetzt noch St. Mihiel genannt, von dessen Verehrung ihnen nichts bekannt ist. Auch seiner Gemahlin Margarita wird in den Martyrologien gedacht. Wir finden von ihnen (bei Canisius) die Notiz, daß sie in der Kirche vom Aussatz gereiniget wurden, weßhalb sie aus Dankbarkeit bis an das Ende ihres Lebens hier Gott und dem hl. Michael dienten. Von diesem Heiligen berichtet auch Gregorius von Tours (hist Fr. VII. 31.), daß zu seinen Reliquien vielfach gewallfahrtet wurde. (III. 833.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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