- Simplicius, S.S. (16)
16S. S. Simplicius (Simplicianus), Faustinus18 u. Beatrix1, M. M. (29. Juli al. 11. Mai), Martyrer zu Rom. Die beiden Brüder Simplicius und Faustinus wurden wegen des Glaubens grausam gefoltert, mit Prügeln geschlagen, und dann im J. 302 oder 303 unter der diocletianischen Verfolgung enthauptet. Die Körper wurden in die Tiber geworfen. Ihre Schwester Beatrix ließ die Leichname der heiligen Blutzeugen herausziehen und zur Erde bestatten; dann lebte sie sieben Monate lang bei einer frommen Matrone Namens Lucina, mit welcher sie Tag und Nacht den verfolgten Christen Beistand leistete. Endlich wurde sie entdeckt und in gefängliche Haft genommen. Ihr Ankläger war ein Heide aus ihrer Verwandtschaft, welcher ihre Güter, vornemlich einen Weinberg, an steh ziehen wollte. Sie betheuerte muthig vor dem Richter, daß sie niemals Götter von Holz und Stein anbeten werde. Ihr Bekenntniß wurde mit dem Todesurtheil bestraft; sie wurde im Gefängnisse erdrosselt. Lucina begrub sie neben ihren Brüdern, an der großen Straße nach Porto, auf dem Kirchhofe, der ad Ursum Pileatum genannt wurde. Der hl. Papst Leo II. übersetzte die Reliquien dieser hhl. Martyrer in eine Kirche, die er zu Rom unter der Anrufung des hl. Paulus hatte bauen lassen. Dermalen aber befindet sie sich zum großen Theile (Piazza, II. 94.) in der Kirche St. Maria Maggiore. Ihre Namen stehen auch im Mart. Rom. Den Ankläger Lucretius ereilte bald darauf, wie die Legende erzählt, das göttliche Strafgericht. Als er bei einem fröhlichen Mahle sich über die Thorheit der hhl. Martyrer lustig machte, rief ein Säugling, den seine Mutter mit in die Gesellschaft genommen hatte: »Du hast gemordet und ungerechtes Gut in Besitz genommen; du bist ein Sclave des Teufels.« Diese Worte wurden augenblicklich wahr; sogleich nahm der Teufel von ihm Besitz und zog ihn hinab in den Höllenpfuhl. Glaubwürdige Acten über diese hhl. Martyrer sind jedoch nicht vorhanden. Auf Abbildungen trägt der hl. Simplicius eine Fahne, in deren Schild sich drei Lilien (daher Simpliciuswappen genannt) befinden, eine schöne Hinweisung auf die Herzensreinheit dieser hhl. Blutzeugen. Die hl. Beatrix1 trägt eine Schnur, zur Erinnerung an ihre Erdrosselung, in der Hand. (VII. 34–37.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.