Tarbula, S.S.

Tarbula, S.S.

S. S. Tarbula (Tberbuta) et Soc. M. M. (22. al. 5. Apr. 8. Mai). Die Jungfrau Tarbula erlitt zur Zeit des Perser-Königs Sapor um das J. 350 mit ihrer verwittweten Schwester und einer Dienerin den Martyrtod. Ihr Name wird auch Tarbu und Pherbuta geschrieben, und bedeutet (nach Zingerle) so viel wie Crescentia. Die Juden, diese Feinde des Kreuzes Christi, redeten der Königin, welche zu jener Zeit zu kränkeln anfing, ein, daß an ihrem Unwohlsein die Christin Tarbula die Schuld trage, denn diese habe ihr, um den Tod ihres Bruders des Bischofs Simeon Gnapheus zu rächen, Gift beigebracht. Auf diese Verleumdung hin wurde die hl. Tarbula sammt ihrer Schwester und einer Dienerin gefänglich eingezogen. Der Oberrichter mit zwei andern Großen mußte auf Befehl des Königs die Frauen ins Verhör nehmen. Als diese die Schönheit der hl. Jungfrau sahen, wurden sie alle drei von sinnlicher Zuneigung ergriffen, ohne jedoch dieselbe einander zu entdecken. Als sie über das ihnen aufgebürdete Verbrechen befragt wurden, wies die hl. Tarbula diese Verläumdung entrüstet zurück und sprach: »Was braucht ihr noch Verläumdungen, wenn ihr nach unserm Blute dürstet? wer hindert euch denn dasselbe zu trinken? Wir sterben, wie es sich für Christen ziemt, für unsern Gott, den wir nicht verläugnen, da Er unser Leben ist; Ihn allein beten wir an, Ihm allein dienen mir; es steht geschrieben, daß ein Giftmischer oder Zauberer durch die Hand des Volkes sterben soll; wie sollen wir also an Vergiftung denken, da dieß ein Verbrechen ist, nicht geringer, als die Verläugnung Gottes.« Der Oberrichter sagte nun zur Jungfrau: Wenn ihr schon das Vergiften für unerlaubt haltet, so könnet ihr es aus Schmerz über den Tod eures Bruders gethan haben. Darauf entgegnete die Heilige: »Wir empfinden über den Tod unsers Bruders nicht den geringsten Schmexz, da wir wissen, daß er im himmlischen Reiche lebt und frohlockt, während euer Reich nur ein flüchtiges und hinfälliges ist.« Auf diese Rede befahl der Richter, sie ins Gefängniß zu führen und zu bewochen. Am andern Tag kam der Obermagier und sagte zur heil. Jungfrau, er werde den König bitten, daß er sie und ihre Begleiterinen frei spreche, wenn sie sein Weib werde. Sie aber sprach: »Ich bin eine Brant Christi und bewahre meine Jungfrauschaft zu Ehren seines Namens. Ich hänge meine Treue fest an die Hoffnung auf Ihn, und übergebe Ihm mein Leben. Ich zage nicht vor der Hinrichtung, denn sie bahnt mir den Weg, meinen Bruder Simeon, den theuren Bischof und Freund, wieder zu sehen, und für alle Leiden und Drangsale, die ich nach seinem Tode auszustehen hatte, getröstet zu werden.« Nun befahl er ihnen, die Sonne anzubeten, und da sie dieses verweigerten, wurde sie zum Tode verurtheilt und mitten auseinander gesägt. Die Königin wurde durch die entzwei gesägten und zerstückelten Leichname geführt, um den Zauber, der ihr angethan war, wieder wegzubringen. Auf Abbildungen ist ihr glorreiches Ende dargestellt. (III. 21.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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