- Elphegus, S. (2)
2S. Elphegus, Aëp. M. (19. April). Dieser hl. Elphegus wurde um das J. 954 aus einem adeligen Geschlechte in England geboren, und zeigte von Kindheit an Liebe zum Gebet, zur Tugend und Gottseligkeit. Mit brennender Begierde trieb er das Studium der heil. Wissenschaften, und trat als hoffnungsvoller und blühender Jüngling in das Kloster Dirhest (Derherste), wo er durch unablässiges Beten, Fasten und Wachen sein Fleisch kreuzigte. Mit Einwilligung seiner Obern lebte er dann eine Zeit lang als Einsiedler in der Einöde Bathan, um sich ungestört der Betrachtung himmlischer Wahrheiten hingeben zu können. Aber bald verbreitete sich der Ruf seines heiligen und strengen Lebens, und zog Viele herbei, die unter seiner Leitung stehen und ihn zum Führer zur christlichen Vollkommenheit haben wollten. Der Heilige gab ihren Bitten nach, baute ein Kloster und stand demselben als erster Abt vor. Nach dem Ableben des hl. Bischofs Ethelwoldus von Winchester ward er seiner vielen Kenntnisse und hohen Tugenden wegen im J. 984 zu dessen Nachfolger erwählt und zwar auf das Andringen des hl. Erzbischofs Dunstan von Canterbury, dessen Nachfolger er im J. 1006 wurde. Ehe er sein neues Amt antrat, machte er eine Reise nach Rom, und traf dann, von da zurückgekehrt, die zweckmäßigsten Anstalten, um Glauben und Sittlichkeit unter seinem Klerus und Volk zu heben. Am Abende seines Lebens wurde er noch der Martyrerkrone gewürdigt. Es fielen nämlich die Dänen ins Land und eroberten auch seine bischöfliche Stadt im J. 1011. Unter Vortragung des Kreuzes ging der heil. Oberhirte den Feinden entgegen, und bat die wie gierige Wölfe Einherstürmenden nur um Schonung für seine gläubige Heerde. Er bot ihnen all' sein Vermögen an, um gefangene Christen loszukaufen; nur von den verlangten Kirchenschätzen gab er nicht das Geringste freiwillig her. Darum wurde er selbst gefangen gesetzt und grausam mißhandelt. Nachdem die Feinde die Stadt und den Tempel geplündert hatten, ohne die gehofften Schätze zu finden, tödteten sie den heil. Hirten auf qualvolle Weise am 19. April 1012. Er glänzte im Leben und nach dem Tode durch viele Wunder, wodurch in der Folge auch viele Dänen bekehrt wurden. Sein Leichnam wurde zuerst nach London gebracht und in der Paulskirche beigesetzt; von da kam er schon im J. 1023 wieder nach Canterbury zurück, wo er im J. 1105 noch unversehrt gefunden wurde. (II. 630. But. V. 143.)
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.