Genulphus, S.

Genulphus, S.

S. Genulphus, Ep. Conf. (17. Jan. al. 13. Nov. 17. Juni). Der hl. Genulph – auch Gengulfus, Gondolphus, Gendulphus, Gundolphus, frz. St-Genou, genannt – der erste Bischof von Cahors (Cadurcum) in Frankreich, wurde im dritten Jahrhundert, während in Rom die Decianische Verfolgung wüthete, von seinem Erzieher, dem hl. Sixtus II., zugleich mit seinem Vater Geminus37 nach Gallien geschickt, um dort das Evangelium zu verkünden. Als sein Geburtsjahr wird von den Chronisten das Jahr 247 angegeben, was nicht richtig seyn kann, da Kaiser Decius im J. 249 zur Regierung kam, und der hl. Genulph damals bereits die heil. Weihen empfangen hatte. Schon als Knabe mußte er sich des christlichen Glaubens wegen von Jung und Alt viel gefallen lassen. Dazu kam, daß seine Mutter Acria starb, als er noch die Schule besuchte. Vater und Sohn schienen der Verfolgung ungern auszuweichen; denn der hl. Sixtus mußte ihnen bemerklich machen, daß »wir auch durch den bloßen Willen Martyrer seyn können«, indem wir »auf dem Richtplatze des Fleisches durch Anstrengung der Kräfte des Glaubens« kämpfen. So kam der hl. Genulph nach Cahors in Frankreich, wo er mit seinem Vater Geminus bei einer Wittwe wohnte, deren Sohn er von der Besessenheit befreite, wodurch er Beide dem Glauben gewann. Bald taufte er ihre ganze Verwandtschaft und bewirkte durch fortgesetzte wunderbare Heilungen noch weitere Bekehrungen. Beide wurden deßhalb dem Präses Dioscorus als Feinde der Götter und des Kaisers vorgestellt und auf dessen Befehl zuerst heftig mit Prügeln geschlagen und dann in einen Feuerofen geworfen, aus welchem sie unverletzt hervorgingen. Da geschah es, daß der Sohn des Dioscorus plötzlich starb und durch die Hilfe des hl. Genulph wieder erweckt wurde, worauf sich auch der Präses mit seinem ganzen Hause taufen ließ. Nachdem auf diese Weise hier dem Herrn eine Gemeinde, die unter die schützende Fürsprache der heil. Gottesgebärerin gestellt wurde, gebildet war, setzten Genulph und sein Vater Geminus ihre apostolische Wanderschaft fort in die Landschaft der Bituriger (Bourges), nämlich nach Celles in der Landschaft Berry, wo sie eine ehemalige Opferstätte der Diana von den Dämonen, die sie besetzt hielten, durch das Kreuz Jesu und die Kraft des Gebetes reinigten und dem allein wahren Gott eine Kirche erbauten. Hier starb der Vater des hl. Genulph Dieser versammelte eine Schaar frommer Schüler um sich, die er durch Wort und Beispiel zur Gottesfurcht leitete. Die Legende erzählt von ihm verschiedene wunderbare Thaten. Als ihm z. B. einmal ein Fuchs ein Huhn wegnahm, mußte er ihm solches auf seinen Befehl wieder bringen und fiel dann vor ihm todt zur Erde, weßwegen seit jener Zeit kein Fuchs mehr in dieser Gegend den Hühnern nachstellen soll. Endlich verkündigte der hl. Genulph seinen Tod vorher und machte dabei die Anordnung, daß man ihn in einem härenen Gewande außerhalb der Kirche begrabe. Das Jahr seines Todes ist nicht bekannt. Seine Reliquien wurden zuerst nach Nevers, dann aber nach Paris übertragen, wo sie noch heute sich befinden. Da er die erste Christengemeinde zu Cahors gründete, wird er als »erster Bischof« dieser Stadt verehrt und ist wohl zu unterscheiden von dem hl. Martyrer Gengulph, der am 11. Mai verehrt wird, aber nicht Bischof war. Dagegen scheint dieser hl. Genulph mit dem hl. Gundulphus, welcher im Mart. Rom. am 17. Juni steht, identisch zu seyn, wie denn auch die Breviarien zu Cahors, wo er am 17. Jan., und zu Bourges, wo er am 13. Nov. verehrt wird, ganz die nämlichen Lectionen haben. Daß dieser hl. Genulph jedenfalls verschieden ist vom hl. Gendulf, haben wir schon oben bemerkt. Vgl. S. Gendulphus. (II. 81.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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