Titus, S. (1)

Titus, S. (1)

1S. Titus. Ep. Conf. (4. Jan.al. 20. Aug.) Der hl. Bischof Titus wurde vom hl. Paulus als erster Bischof für die Insel Kreta ordinirt und mit außerordentlichen Vollmachten versehen. Er hat in der That die dortige Kirche so eingerichtet und gefestiget, daß sichere Hoffnung auf deren blühenden Bestand vorhanden war, obwohl das sinnliche und wüste Leben der Heiden und die hinterlistige Feindschaft der Juden nicht geringe Hindernisse entgegenstellten. Daß er von Geburt ein Heide war, ist durch den heil. Paulus bezeugt; unsicher ist aber sein Geburtsort. Obwohl nämlich von Vielen die Stadt Korinth als solcher angegeben wird, besteht die größere Wahrscheinlichkeit für die Angabe der griechischen Legende, welche den Heiligen zu Gortyna das Licht der Welt erblicken läßt. Was sie aber ferner erzählt: daß er aus königlichem Geschlechte entsprossen sei, eine klassische Bildung genossen und sich noch zu Lebzeiten des Herrn nach Jerusalem begeben habe, wo er am Pfingstfeste den heil. Geist empfing, widerspricht theilweise der heil. Schrift, die deutlich zu erkennen gibt, daß er vom heil. Vaulus bekehrt worden ist. Als der heil. Paulus zum Apostelconcil nach Jerusalem reiste, war der hl. Titus in seiner Begleitung. Er hatte an ihm einen so eifrigen »Bruder« und »Mithelfer«, daß er schreibt, er habe zu Troas für seinen Geist keine Ruhe gefunden, weil er ihn da nicht angetroffen; erst in Macedonien habe ihm Gott den Trost seiner Ankunft geschenkt. Er wirkte hier zur Ehre Gottes mit derselben Aufopferung, die der hl. Paulus selbst bethätigte, und ging aus eigenem Antriebe wieder nach Korinth, wo er schon früher einige Zeit geprediget und in der dortigen Gemeinde, in den Fußtapfen des heil. Paulus wandelnd, und in demselben Geiste lehrend, die gestörte Einheit hergestellt hatte. Dießmal kam er, um für die bedrängten Christen zu Jerusalem Almosen zu sammeln. Auch nachdem ihm Kreta als bischöflicher Sitz zugewiesen war, unternahm er öfter im Auftrage des hl. Paulus größere Reisen, so z.B. nach Nicopolis, wo der hl. Paulus ihn sehnlichst zu sprechen wünschte. Es ist kein Zweifel, daß er den Völkerapostel auch zu Rom im Gefängnisse besucht und von da seine Missionsreise nach Dalmatien angetreten hat, wo er den hl. Dominicus1 (H.-L. I. 791) zum ersten Bischofe bestellt hat. Er starb, ob als Martyrer oder im Frieden ist ungewiß, zu Kreta, 94 Jahre alt, und wurde zu Gortyna begraben. Sein Haupt ruht dermalen in der St. Marcuskirche zu Venedig; die übrigen Reliquien scheinen verloren zu sein. Im Mart. Rom. steht sein Name am 4. Jan., die Griechen verehren ihn am 25. August. In Dalmatien ist er Landespatron. Auf Abbildungen ist seine apostolische Thätigkeit durch das Einstürzen heidnischer Tempel symbolisirt.35 Das in Strahlen leuchtende Angesicht deutet auf seinen seligen Tod. (I. 163 u. 164.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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