- Levianus, V. (3)
3V. Levianus, (18. Oct.), auch Leivianus, frz. Levien, wird öfter erwähnt im Leben des hl. Bischofs und Martyrers Constantius2 von Perugia am 29. Jan. (II. 928), welcher zwar schon im I. Bande (S. 667) kurz behandelt wurde, von dem wir aber hier Einiges nachtragen wollen. Nachdem der hl. Bischof Constantius, der in Perugia im 2. Jahrh. geboren war, viele Wunder gewirkt und viele Heiden bekehrt hatte, wurde er unter dem Kaiser Marcus Aurelius Antoninus auf Veranlassung des Consul Lucius von dem Präfecten Charisius mit vielen andern Christen vorgeführt und in's Verhör genommen. Da der hl. Constantius, der für die Andern das Wort nahm, seinen Glauben an Christus standhaft bekannte, wurde er zuerst mit Fäusten und Knütteln geschlagen und dann mit den übrigen Christen in die 7fach geheizten Thermen eingeschlossen. Als sie dort voll Freude Loblieder sangen, bekehrten sich die Wächter, wurden sofort mit ihren Frauen und Kindern, die sie herbeigebracht hatten, getauft und begaben sich mit dem hl. Constantius, den sie frei ließen, und einigen andern Christen in einen Wald, Namens Monticellus, wo sie viele Tage blieben und Gott dienten. Nach längerer Zeit wurden sie wieder aufgesucht und dem Präfecten vorgeführt, vor welchem der hl. Constantius seinen Glauben wieder standhaft vertheidigte, weßwegen er nach einigen Martern neuerdings in's Gefängniß geworfen wurde. Dort heilte er durch sein Gebet einige Kranke, worauf die drei Wächter, zum christlichen Glauben bekehrt. sich taufen ließen und mit ihm vor die Stadt hinaus flohen. Sie wurden aber zum dritten Male gefangen genommen, und da der hl. Constantius durch Nichts von dem standhaften Bekenntnisse seines christlichen Glaubens abgebracht werden konnte, wurde er nach vielen Schlägen endlich enthauptet und nach seinem Tode auf dem Platze liegen gelassen. Da erhielt nun unser Levianus, ein in Perugia lebender frommer Mann, in einer, nächtlichen Vision den Auftrag, den hl. Constantius zu beerdigen, was er auch sogleich gerne that, wobei mehrere Wunder sich ereigneten. Die Hagiologen Jacobillus und Ughellus nennen ihn »selig« und setzen ihn auf den 18. Oct., an welchem Tage er bei den Bollandisten unter den Prätermissen mit dem Prädicate »ehrwürdig« vorkommt. Ughellus bemerkt noch, daß er am 18. Oct. 203 gestorben sei. Derselbe sei zwar nur ein Laie, habe sich aber durch seinen religiösen Eifer, so wie durch seine Gebetsliebe und Bußfertigkeit so ausgezeichnet, daß man ihn schon bei Lebzeiten einen Heiligen genannt und nach seinem Tode in der dem hl. Bischofe und Martyrer Constantius geweihten Kirche bei Perugia beigesetzt habe. (VIII. 271).
http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.