Liberius, S. (3)

Liberius, S. (3)

3S. Liberius, (29. April, al. 20. Dec.), frz. St-Libère, Bischof von Ravenna in Italien, und zwar der erste dieses Namens, stammte nach Ferrarius aus Griechenland, war von seltener philosophischer Gelehrsamkeit und wurde nach dem Ableben des hl. Dathus (Datus3) als der 8. Bischof von Ravenna unter dem Kaiser Commodus auf wunderbare Weise, nämlich durch die Bezeichnung von Seite einer Taube140, erwählt. Er war ganz gottergeben und seeleneifrig und brachte viele Ungläubige und Irrgläubige zur Erkenntniß der Wahrheit. Nachdem er 21 Jahre das bischöfliche Amt bekleidet hatte, starb er um das J. 200, zu den Zeiten des Papstes Victor und des Kaisers Severus. Er liegt in der Kirche des hl. Probus begraben und wurde von da durch den Erzbischof Petrus V. von Ravenna im 10. Jahrhundert in den Tempel des hl. Ursus gebracht. Sein Bildniß in der Kathedralkirche, in Mosaik ausgeführt, stellt ihn so dar: Um sein Haupt schwebt eine Taube, als Symbol seiner Wahl zum Bischofe, und in seiner Rechten hält er ein Buch, das Sinnbild seiner Gelehrsamkeit. Dabei die Inschrift: S. Liberius. Uebrigens ist dieser hl. Bischof schon gelegenheitlich eines unbekannten Bischofs Lupertus (s.d.) von den Bollandisten am 16. April (II. 402) genannt worden, wo aber gesagt wurde, daß der 20. Dec. sein Todestag sei. Nach Ughellus, mit welchem Zedler (30. 1091) übereinstimmt, war er der 9. Bischof dieses Sitzes, aber der erste dieses Namens, erwählt im J. 185, gestorben im J. 206. Wenn also das Allg. Mart. ihn am 30. Dec. (S. 661) den ersten Bischof von Ravenna nennt, so wird dieses so zu verbessern sein, daß er der erste dieses Namens war. Ferrarius nennt ihn, wie schon gesagt, den 8. Bischof und gibt den 29. April als Todestag an. Von Baronius sei er irrig am 30. Dec. ins Mart. Rom. eingeschrieben worden; denn der am 30. Dec. in der Kirche von Ravenna verehrte hl. Bischof Liberius7 sei der dritte dieses Namens. (III. 614).



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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