Johannes, S. (176)

Johannes, S. (176)

176S. Johannes, ein hl. Altvater, wohnte in dem Kloster des Abtes Eustorgius. Als der Erzbischof von Jerusalem ihn zum Vorstande dieses Klosters machen wollte, weigerte sich Johannes und sprach: »Ich will auf den Berg Sinai wandern, um dort meine Andacht zu verrichten.« Der Erzbischof aber verlangte, er solle zuvor Abt werden, und dann könne er ziehen, wohin er wolle. Da aber der Altvater sich nicht bewegen ließ, so gestattete ihm der Erzbischof die Wallfahrt; jedoch mußte er ihm versprechen, nach seiner Zurückkunft die Leitung des Klosters zu übernehmen. Johannes trat dann also in Begleitung eines Jüngers seine Reise an. Als sie über den Jordan gesetzt hatten und noch nicht weit von demselben entfernt waren, fühlte der Alte sich unwohl und wurde von einem Fieber befallen. Da dieß immer heftiger wurde, traten sie in eine kleine Höhle am Wege, um dort auszuruhen. Und da der Alte sich bald nicht mehr bewegen konnte, blieben sie drei Tage in jener Höhle. In der nächsten Nacht erschien dem Altvater im Traume ein Mann, der ihn fragte, wo er hin wolle. Der Alte antwortete: »Auf den Berg Sinai.« Der Mann aber redete ihm zu, nicht hinzugehen, sondern hier in der Höhle zu verbleiben. Als der Altvater fragte, wer er sei, antwortete jener: »Ich bin Johannes der Täufer und befehle dir, hier zu bleiben. Diese kleine Höhle ist größer, als der Berg Sinai; denn hieher kam öfters unser Herr Jesus Christus, um mich heimzusuchen. Versprich mir, hier zu bleiben, dann will ich dich bald gesund machen.« Der Altvater versprach es, genas und wohnte dort die übrige Zeit seines Lebens. Die Höhle aber gestaltete er zu einer Kirche und versammelte die Brüder um sich. Der Ort heißt Sapsas. Zur linken Seite des Orts fließt der Bach Korath, dahin Elias zur Zeit der großen Trockenheit vom Jordan her gesandt wurde. – So im »Leben der Väter« von Sintzel. (II. 689.)



http://www.zeno.org/Heiligenlexikon-1858. 1858.

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