Robertus, S. (8)

Robertus, S. (8)

8S. Robertus. Abb. (7. Juni). Dieser heil. Abt des Cistercienserklosters New-Minster (novum monasterium) in England, war in der Provinz von York (Eboracum) geboren. Schon als Knabe hatte er kein Gefallen an kindischen Spielen, sondern beschäftigte sich lieber mit ernsteren Arbeiten. Als junger Priester versah er eine Zeit lang eine Seelsorgestelle in der Diöcese York, nahm aber bald bei den Benedictinern zu Whiteby das Ordenskleid. Als der Cistercienserorden sich nach England ausbreitete, war er unter den Ersten, die sich demselben anschlossen, und lebte längere Zeit im Kloster Fountains (Fontes26. In der Folge wurde er Abt eines von einem englischen Baron zu Morpeth erbauten Klosters. Die Legende erzählt von ihm wunderbare Dinge. Seine Enthaltsamkeit war so groß, daiß er nie gesättigt vom Tische aufstand und in der Fastenzeit nur Brod und Wasser genoß. Einmal konnte er am Ostertage, da er durch Abtödtung allen Geschmack verloren hatte, von den vorgesetzten Speisen nichts genießen. Da sprach der Bruder, der ihn bediente: »Vater, warum issest du nicht?« Robert erwiederte: »Wenn ich Butterbrod hätte, könnte ich es vielleicht essen.« Als der Bruder solches herbeigebracht hatte, machte sich der Heilige über dieses Gelüsten Vorwürfe und strafte sich selbst dadurch, daß er nichts genoß, und diese Speise den Armen vor die Pforte schickte. Ein Jüngling mit glänzendem Angesichte nahm das Brod sammt dem Teller in Empfang und verschwand. Während der Bruder dieses erzählte, fiel der Teller plötzlich vor dem Abte auf den Tisch nieder, weßhalb man glaubte, es sei ein Engel gewesen, der um das Almosen des Gottesmannes anzunehmen von Himmel gekommen war. Außer dem gewöhnlichen Gebete sprach er täglich die 150 Psalmen. Durch eine himmlische Stimme erfuhr er, daß die Namen aller seiner Söhne, mit Ausnahme von Zveien, un Himmel aufgezeichnet seien. Bald darauf verließen wirklich zwei Brüder den Orden, und führten ein lasterhaftes Leben. Große Gewalt hatte er über die Teufel, die er den Handlungen und Gebelen der Brüder nachspüren sah, und aus den Besessenen trieb. Der hl. Bernhard hielt ihn hoch in Ehren und schenkte ihm seinen Gürtel. Vielen geistigen Verkehr hatte der hl. Robert auch mit dem frommen Einsiedler Godricus2, den er oft in seiner Einöde besuchte. Dieser soll gesehen haben, wie die Seele des heil Abtes von drei Engeln in den Himmel eingeführt wurde (nach dem Mart. Cisterc. sah er dieselbe in Gestalt einer feurigen Kugel emporsteigen), während die Teufel sie wie bellende Hunde verfolgten, am 7. Juni 1159. Sein Leib wurde in der Klostergruft beigesetzt und durch Wunder verherrlichet. Bilder zeigen ihn betend im Chore seiner Mitbrüder. Der Teufel zieht aus demselben mit einem Hacken einen Mönch, der durch seine Eingebung sich zu zerstreuten Gedanken verleiten ließ. Er ist auch Gründer des Klosters Rivebelle (Pipinelle) in Northamptonshire. (II. 47)



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